- Wie werden BtM-Rezepte angefordert?
- Wie sind BtM-Rezepte aufgebaut?
- Wie lange sind BtM-Rezepte gültig?
- Welche Betäubungsmittel dürfen verordnet werden?
- Wie viele Arzneimittel dürfen auf dem BtM-Rezept verordnet werden?
- Welche Betäubungsmittel dürfen als Praxisbedarf verordnet werden?
- Können Betäubungsmittel über das E-Rezept verordnet werden?
Bei Betäubungsmittelrezepten (BtM-Rezepte) müssen Ärztinnen bzw. Ärzte sowie Apotheken besondere Hinweise bei der Anforderung, Abrechnung und Gültigkeit beachten.
Wie werden BtM-Rezepte angefordert?
Ärztinnen und Ärzte können BtM-Rezepte beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) anfordern. Das BfArM stellt hierfür einen Anforderungsschein auf der Website zur Verfügung. Da finden Sie zudem die FAQ BtMVV. In dieser wird erläutert, welche Besonderheiten bei der Erst- und Folgeanforderung von BtM-Rezepten zu beachten sind.
Ärztinnen und Ärzte erhalten eine individuelle BtM-Nummer. Die BtM-Rezepte sind damit personengebunden und zusätzlich über das Ausgabedatum und eine laufende Verordnungsnummer codiert. In Gemeinschaftspraxen ist daher zu beachten, dass jede Ärztin und jeder Arzt die eigenen BtM-Rezepte verwendet. Nur im Vertretungsfall darf das Rezept einer anderen Ärztin oder eines anderen Arztes mit der Kennzeichnung i. V. verwendet werden.
Wie sind BtM-Rezepte aufgebaut?
Betäubungsmittelrezepte bestehen aus drei Teilen: Ein Deckblatt und zwei Durchschläge.
- Teil I verbleibt drei Jahre ab Abgabedatum in der Apotheke.
- Teil II dient der Apotheke zur Abrechnung mit den Kassen.
- Teil III verbleibt in der Arztpraxis und muss für drei Jahre aufbewahrt werden.
Patientinnen und Patienten erhalten für die Vorlage in der Apotheke Teil I und II.
Wie lange sind BtM-Rezepte gültig?
BtM-Rezepte müssen ab dem Ausstellungsdatum innerhalb von sieben Tagen in der Apotheke vorgelegt werden. Ist das Ausstellungsdatum des Rezepts beispielsweise Montag, der 10.07.2023, muss die Vorlage in der Apotheke durch die Patientin bzw. den Patienten bis einschließlich 17.07.2023 erfolgt sein.
Erfolgt die erste Vorlage fristgerecht, kann die Abgabe von Teilmengen bei längerfristigen Take-home-Verordnungen auch später stattfinden.
Welche Betäubungsmittel dürfen verordnet werden?
Die Verordnung von BtM regelt insbesondere
- das Betäubungsmittelgesetz (BtMG)
- die Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVV)
Verordnet werden dürfen die in Anlage III BtMG bezeichneten Betäubungsmittel, und zwar als Zubereitungen (Fertigarzneimittel bzw. Rezeptur) sowie Medizinal-Cannabis auch in Form von getrockneten Blüten.
Wie viele Arzneimittel dürfen auf dem BtM-Rezept verordnet werden?
Auf einem BtM-Rezept können Betäubungsmittel und Nicht-Betäubungsmittel gemeinsam verordnet werden. Allerdings muss mindestens ein BtM verordnet sein und es dürfen insgesamt maximal drei Arzneimittel sein. Die Nicht-BtM müssen nicht therapeutisch mit dem Betäubungsmittel in Zusammenhang stehen. Beispielsweise dürfte ein Antihypertonikum mit einem Morphinpräparat zusammen auf einem BtM-Rezept verordnet werden.
Welche Betäubungsmittel dürfen als Praxisbedarf verordnet werden?
§§ 2 und 3 Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVV) regeln, welche Betäubungsmittel Ärzte und Zahnärzte in welchen Mengen für ihren Praxisbedarf verordnen dürfen. Die Menge sollte dabei regelhaft dem durchschnittlichen Zweiwochenbedarf entsprechen. Ausnahmen sind in der BtMVV gelistet.
Können Betäubungsmittel über das E-Rezept verordnet werden?
Im Verlauf des Jahres 2025 wird es voraussichtlich möglich sein, BtM-Rezepte digital zu verordnen.