Nicht nur nach dem Essen, sondern auch auf viele Bewegungen antwortet der Körper mit eigentümlichen Geräuschen. Wie sie zu deuten sind, erläutert dieser Ratgeber.
Ob beim Bewegen der Finger, beim Hinknien oder beim Sport, oft geben Gelenke, Sehnen, Bänder und Co. Geräusche von sich. Doch welche Bedeutung haben sie? Handelt es sich lediglich um unsere persönliche Klangkulisse oder steckt mehr dahinter? Ein Überblick, was das Knacken der Fingergelenke, Ploppen im Knie oder in der Schulter oder das Knallen im Fußgelenk bedeuten können.
Knacken der Fingergelenke
Das Knacken der Fingergelenke ist eine der häufigsten körperlichen Geräuschquellen, die uns im Alltag begegnet. Es tritt auf, wenn Gasbläschen im Gelenk platzen. „Diese Bläschen befinden sich in der Gelenkflüssigkeit. Werden die Gelenke bewegt, bildet sich zwischen ihnen ein Hohlraum. Darin können sich viele kleine Bläschen aus der Gelenkflüssigkeit sammeln und eine große Blase bilden. Irgendwann ist sie so groß, dass sie mit einem lauten Knall platzt und das charakteristische Knacken erzeugt. Das ist in der Regel harmlos und wird nicht mit Gelenkproblemen in Verbindung gebracht“, sagt Katharina Steinbach, Sportwissenschaftlerin bei der Barmer. Viele Menschen provozieren das Knacken sogar, indem sie ihre Finger überstrecken, und empfinden das Knacken als Erleichterung und Dehnung der Gelenke. Das kann für Beistehende zwar nervenaufreibend sein, aber es ist in der Regel ungefährlich.
Knacken im Knie
Ebenfalls häufig zu hören ist ein lautes Knacken im Knie, etwa wenn man in die Hocke geht oder Sport treibt. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um ein Geräusch, das verursacht wird, wenn Sehnen oder Bänder über die Knochen gleiten und sich Knorpel oder Gewebe bewegen und reiben. Alternativ kann es sich auch hier um eine Luftblase im Gelenk handeln, die beim Bewegen des Knies platzt. „Das Knacken allein ist normalerweise nicht schädlich. Es ist jedoch wichtig, auf begleitende Schmerzen, Schwellungen oder Blutergüsse zu achten. Sie können auf eine Verletzung hinweisen, zum Beispiel im Meniskus“, sagt Steinbach.
Geräusche durch Bewegung der Schulter
Ein weiteres Geräusch, das Sportlerinnen und Sportler oft wahrnehmen, entsteht in der Schulter. Es ähnelt einem dumpfen Knacken. Das Geräusch kann auftreten, wenn Sehnen über raue Strukturen in der Schulter gleiten oder wenn kleine Ansammlungen von Flüssigkeit in den Schleimbeuteln platzen. Obwohl in den meisten Fällen keine Schmerzen auftreten, ist Aufmerksamkeit angezeigt. Anhaltende Schultergeräusche können auf eine mögliche Sehnenüberlastung hindeuten. „Tritt das Geräusch wiederholt beim Kraftsport auf, sollten Sportlerinnen und Sportler gewarnt sein. Es empfiehlt sich dann, nur mit moderatem Gewicht zu trainieren“, rät Steinbach. Wird das Geräusch von Schmerzen begleitet, tritt häufiger auf oder wird lauter, sollte das Training beendet und eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.
Knallen im Fußgelenk
Ein Knallen im Bein oder Fußgelenk kann beängstigend sein. Vor allem Fußballerinnen und Fußballer kennen Geschichten von Bändern, deren knallender Riss über den ganzen Sportplatz zu hören war. Das kann durchaus wahr sein, denn solche Geräusche können tatsächlich auftreten, wenn das Außen- oder Kreuzband überdehnt wird oder reißt. „Ein Knallen im Bereich des Knies oder des Fußgelenks ist oft Anzeichen einer ernsthaften Verletzung und sollte auf keinen Fall ignoriert werden – wenn das aufgrund von Schmerzen überhaupt möglich ist. Denn bei einer Verletzung wird eine Belastung des betroffenen Beins meist unmöglich“, sagt Steinbach. Beim Vernehmen eines solchen Geräusches und begleitenden Schmerzen oder Instabilität im Gelenk muss daher sofort ärztliche Hilfe aufgesucht werden.