Pflege
für die Zukunft
stark machen

Positionen zur Pflege

Pflege für die Zukunft stark machen

Die gesetzliche Pflegeversicherung hat großen Reformbedarf. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird die Zahl der Pflegebedürftigen in den kommenden Jahrzehnten deutlich ansteigen, es werden ausreichende pflegerische Versorgungsstrukturen, Personal und Finanzmittel benötigt. Die Pflegeversicherung befindet sich auch deshalb in einer angespannten Finanzsituation, weil sie gesamtgesellschaftliche Kosten übernimmt, die nicht durch Steuermittel ausgeglichen werden.

Die Barmer hat eine Vielzahl von Reformmaßnahmen formuliert, mit denen die soziale Pflegeversicherung für die zukünftigen Herausforderungen gewappnet werden kann. Dabei geht es einerseits darum, Pflegebedürftige und ihre Angehörigen organisatorisch und finanziell weiter zu entlasten und die Pflegeberufe attraktiver zu machen. Gleichzeitig müssen aber auch die Zuständigkeiten für die Finanzierung zwischen Bund, Ländern und Kommunen klar abgegrenzt werden.

Barmer-Positionen zur Pflege - Download (PDF 282 KB)

Pflegebedürftige und ihre Angehörigen entlasten

Pflege findet überwiegend zu Hause statt, durch Angehörige, Nachbarn oder auch mit Hilfe von ambulanten Pflegediensten. Pflegebedürftige und ihre Angehörigen müssen organisatorisch und finanziell weiter entlastet werden.

Pflegeberufe attraktiver machen

Für die wachsende Zahl Pflegebedürftiger werden dringend qualifizierte und motivierte Pflegekräfte benötigt. Wichtig ist deshalb, die Tätigkeit in der Pflege durch bessere Arbeitsbedingungen attraktiver zu gestalten. Auch muss das Berufsbild aufgewertet werden, indem Pflegekräften mehr Kompetenzen übertragen werden.

Digitalisierung in der Pflege ausbauen

Digitale Assistenztechnologien können Pflegebedürftigen helfen, länger im eigenen Zuhause zu wohnen. Digitalisierung soll aber auch Kommunikation und Dokumentation in der Pflege erleichtern und eine gut abgestimmte Behandlung ermöglichen, etwa durch die Nutzung der elektronischen Patientenakte.

Strukturen der pflegerischen Versorgung vernetzen – sektorenübergreifend handeln

Pflegebedürftige Menschen benötigen eine kontinuierliche Unterstützung, egal wo sie versorgt werden. Um Versorgungsbrüche zu vermeiden, muss die medizinische und pflegerische Versorgung vernetzt und über die Sektoren hinweg organisiert werden.

Länder in die Pflicht nehmen

Die Länder sind für die Vorhaltung einer leistungsfähigen, ausreichenden und wirtschaftlichen pflegerischen Versorgungsstruktur verantwortlich. Ihre Verpflichtung zur Finanzierung der notwendigen Investitionskosten muss verbindlich geregelt werden.

Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung dauerhaft sicherstellen

Die soziale Pflegeversicherung befindet sich in einer schwierigen Finanzsituation, denn die Kosten für die pflegerische Versorgung wachsen stetig. Notwendig ist nicht nur eine Finanzierungsreform für die Pflegeversicherung, sondern auch eine klare Abgrenzung der Zuständigkeiten für die Finanzierung zwischen Bund, Ländern und der Pflegeversicherung.