Auf dem Bild zu sehen sind ein Hund und eine Katze. Der Hund schmiegt sich in den rechten Arm des Menschen, der wiederum die Katze mit der linken Hand über den Kopf streichelt.
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Auf den Hund gekommen – Wie die Gesundheit des Menschen von Haustieren profitieren kann

Lesedauer unter 3 Minuten

Besitzerinnen und Besitzer von Haustieren wissen es längst, allen Zweiflern und Unentschlossenen zum Trotz. Allein die Anwesenheit von Hund und Katze kann das Wohlbefinden des Menschen nachweislich steigern. Aber warum ist das so? Welche Prozesse laufen in unserem Körper ab und welche positiven Eigenschaften können die tierischen Mitbewohner mit sich bringen?

Mit etwa 34 Millionen Tieren teilen sich die Deutschen ihr Heim, Tendenz steigend. Katzen liegen dabei mit etwa 15,7 Millionen Tieren und Hunde mit etwa 10,5 Millionen Tiere in der Gunst weit vor Kleintieren wie Hamstern und den Ziervögeln mit 4,6 Millionen bzw. 3,5 Millionen. In knapp der Hälfte aller deutschen Haushalte leben Mensch und Tier zusammen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Nicht selten fungiert das Haustier als eine Art Körper- und Mentalcoach des Menschen. „Wenn wir Katzen oder Hunde streicheln, senkt sich unser Blutdruck und der Puls wird ruhiger. Haustiere tun Körper und Geist also in der Regel einfach gut“, sagt Andrea Jakob-Pannier, Psychologin bei der BARMER. Ihre Einschätzung wird von verschiedenen Studien gestützt, die sich mit den physischen und psychischen Auswirkungen der Beziehung von Mensch und Tier beschäftigt haben.

Körperliche Vorteile 

Schon die körperlichen Vorteile der Hausierhaltung liegen auf der Hand. Für die körperliche Fitness sind Hunde unschlagbar, schließlich benötigt Fiffi seine täglichen Runden, von denen auch Frau- und Herrchen profitieren. „Körperliche Aktivitäten an der frischen Luft reduzieren das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und stärken das Immunsystem“, sagt Jakob-Pannier. Die Bewegung durch das Gassi-Gehen bei Wind und Wetter wirkt vorbeugend und ist auch für bereits malade Menschen gut: „Chronisch Kranken kann die regelmäßige Bewegung bei der Betreuung ihrer Hunde helfen, indem sich Leiden wie Bluthochdruck und Diabetes nicht weiter verschlimmern, sondern auf konstantem Niveau einpendeln.“ Und Katzenmenschen? Sofern diese nicht mit ihren Tieren durch Wohnung oder Garten toben, kann sich das Risiko von Allergien vermindern. Das gilt auch für Hunde. Studien kommen des Weiteren zu dem Ergebnis, dass Kinder, die mit Tieren aufwachsen, ein stabileres Immunsystem entwickeln. Eine mögliche Erklärung für dieses Phänomen sind Bakterien, die gemeinhin im Boden gefunden werden. In Haushalten, in denen ein Hund lebt, sind diese jedoch häufiger anzutreffen, als in Haushalten ohne Vierbeiner. 

Menschen mit Tieren sind entspannter 

Doch nicht nur bei der körperlichen Gesundheit spielen Haustiere eine Rolle, sie können auch die Psyche positiv beeinflussen. Das zeigt sich zum Beispiel durch den beruhigenden Effekt des Streichelns als Moment der Glückseligkeit zwischen Tier und Mensch. Verantwortlich für die Senkung von Blutdruck und Puls ist dabei die Ausschüttung des Glückshormons Endorphin. „Tiere sind in der Lage, ihre Besitzer und Besitzerinnen so weit positiv zu beeinflussen, dass sie gelassener auf Stress reagieren. Tierhalter und -halterinnen sind also nachweislich entspannter als Menschen ohne Tiere“, sagt Andrea Jakob-Pannier. Es sei kein Wunder, dass britische Stress-Forschende in der Arbeitswelt schon lange zu einem Büro-Hund raten.

Tierische Therapeuten

Übrigens muss es nicht unbedingt der vierbeinige Fellfreund sein, der sich positiv auf die Gesundheit auswirken kann. Auch kleine Vögel wie der Wellensittich können Eindruck hinterlassen und für die innere Balance sorgen. Vor allem für ältere alleinstehende Menschen mit eingeschränkter Mobilität sind Vögel sehr zu empfehlen, dienen hier weniger der körperlichen, denn der mentalen Gesundheit ihrer Besitzerinnen und Besitzer. „Tiere können in bestimmten Fällen eine therapeutische Wirkung haben“, erläutert Jakob-Pannier. „Sie laden den Alltag mit Sinn auf, geben ihm Struktur und können eine mögliche Verwahrlosung verhindern. Zudem sind sie eine effektive Waffe gegen den Hauptfeind des Alters, die Einsamkeit“. Klar ist aber auch: Wer nimmt, muss auch geben. „Die positiven Effekte des Haustieres sind keine Einbahnstraße. Nur, wer sich auf das Tier einlassen kann, ihm ein gutes Zuhause bietet und dessen Bedürfnisse durch eine artgerechte Haltung achtet, wird in den Genuss der Vorteile der besonderen Tier-Mensch-Beziehung kommen“, sagt die Psychologin der BARMER.