Zu sehen auf diesem Bild ist ein oberkörperfreier Mann, der mit ausgestreckten Armen unter dem einem geöffneten Zuber steht. In dem Zuber befand sich kaltes Wasser, das gerade auf den Mann herunterfällt. Sein Augen sind geschlossen, er schreit.
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Hätten Sie's gewusst? Werden Kaltduscher wirklich seltener krank?

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Die Antwort auf diese Frage hat Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Barmer:

Wie heißt es so schön im Volksmund: Wer regelmäßig kalt duscht, der wird auch seltener krank. Was bereits Generationen von Hartgesottenen unter eiskalte Duschen getrieben hat, entpuppt sich leider als ein Mythos, der so nicht ganz zutrifft. Dass kalte Reize tatsächlich unsere Abwehr stärken, konnte bisher nicht hinreichend belegt werden. Unter anderem deswegen, weil die wenigen Studien sehr klein sind. In einer älteren Untersuchung der Universität Jena etwa erhielten Patientinnen und Patienten mit der Lungenkrankheit COPD regelmäßig kalte Brustgüsse. Laut anschließende Blutanalysen stieg bei ihnen die Anzahl immunrelevanter Zellen um 13 Prozent. Allerdings bestand die Analyse aus nur 20 Teilnehmenden. Ungleich größer ist eine niederländische Studie mit 3.000 Probanden. Ein Teil von ihnen musste täglich 30 bis 90 Sekunden lang kalt und eine Vergleichsgruppe warm duschen. Der regelmäßige Wechsel zwischen warmen und kalten Duschen führte zwar dazu, dass Menschen ohne größere gesundheitliche Probleme zwar seltener krank wurden, aber eben nicht kürzer. Ob kalte Duschen tatsächlich einen Effekt darauf haben, wie oft und wie lang wir uns erkälten, ist damit aber ebenso wenig bewiesen als auch ausgeschlossen.