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Sport in der Schwangerschaft: Fit mit Babybauch

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Sport ist gesund. Das ist bekannt. In der Schwangerschaft reduzieren jedoch viele werdende Mütter ihr Training aus Angst, dem Kind zu schaden. Doch ob tanzen, schwimmen oder spazieren gehen, Bewegung tut gut, und zwar Mutter und Kind. Es müssen nur einige Regeln beachtet werden.

In der Schwangerschaft plagen die werdende Mutter viele Sorgen. Geht es dem Baby gut? Ist es gesund? Was schadet ihm? Viele Jahre predigten Ärzte, Sport in der Schwangerschaft sei nicht gut fürs Baby. Noch heute reduzieren werdende Mütter Sporteinheiten, da sie sich sorgen, es könne nicht gut für den Nachwuchs sein. Dabei gehen Wissenschaftler inzwischen davon aus, dass das Gegenteil der Fall ist. Bei guter körperlicher Fitness treten weniger Schwangerschaftsbeschwerden auf. Sport stärkt sogar die Abwehrkräfte und versorgt den Körper besser mit Sauerstoff. Zudem haben sportliche Frauen oft auch komplikationslosere Geburten und erholen sich rascher im Wochenbett. „Voraussetzung ist selbstverständlich, dass die Schwangerschaft ebenfalls komplikationslos verlaufen ist. Sollte dies aber der Fall sein, spricht gar nichts gegen Sport, wenn einige Regeln beachtet werden“, sagt Klaus Möhlendick, Diplom-Sportwissenschaftler bei der Barmer.

Risiken einschätzen

Bei Ballsportarten sollte unbedingt Gegnerkontakt vermieden werden. Geübte Ballsportlerinnen können Technik- und Krafttraining mitmachen. Tabu sind Kampfsportarten und Sportarten, bei denen die Sauerstoffzufuhr reduziert ist, wie z.B. beim Bergwandern und Skifahren über 2500m Höhe oder Tauchen. Bei Sportarten mit Sturzgefahr ist das Risiko abzuwägen. Beispielsweise ist Reiten generell sehr gut für den Beckenboden, allerdings könnte das Pferd unberechenbar reagieren und die Reiterin abwerfen, so Möhlendick. Auch Joggen ist umstritten und sollte nur von erfahrenen Läuferinnen ausgeübt werden, die ihren Laufstil ökonomisch anpassen und dabei den Beckenboden mitschwingen lassen können. Die Belastung könnte aber durch das steigende Körpergewicht zu hoch werden. Darüber hinaus steigt mit zunehmender Schwangerschaft die Gefahr umzuknicken, und Schwangere sind schwerer therapierbar, daher sollte ein solches Risiko möglichst vermieden werden.

Moderat statt intensiv

Ab dem zweiten Drittel der Schwangerschaft, beginnend mit der 14. Woche, gilt es für Schwangere darauf zu achten, keine Übung mehr in der Rückenlage auszuführen, um einem sogenannten Vena-cava-Syndrom vorzubeugen. Dabei wird das Blut beim Rücktransport zum Herzen durch Druck der Gebärmutter auf die untere Hohlvene behindert. Schwindel, niedriger Blutdruck und Herzrasen können die Folgen sein. In extremen Fällen kann dies sogar lebensbedrohlich für Mutter und Kind sein oder zu einer Frühgeburt führen.

War die Frau bereits vor der Schwangerschaft in einer bestimmten Sportart aktiv, ist das Risiko, diese weiterzuführen, deutlich geringer. Übungen, bei denen der Bauch im Weg ist, fallen allerdings aus. Das ist zum Beispiel bei Boden- oder Geräteturnen der Fall. Beim Yoga gibt es speziell auf Schwangere zugeschnittene Kurse. Hier hilft ein Blick ins Programm der Yoga-Schule. „Generell gilt die Regel ,moderat statt intensiv‘. Während des Trainings sollte die werdende Mutter immer auf die Signale ihres Körpers achten. Treten Schmerzen, Erschöpfung oder Unwohlsein auf, sollte die Aktivität gestoppt und ein Arzt aufgesucht werden“, so Möhlendick. Ein Gynäkologe sollte ohnehin bereits vor der sportlichen Betätigung konsultiert werden, bei Unsicherheiten ist er ebenfalls zu Rate zu ziehen. Wenn der aber grünes Licht gibt, steht dem Spaß an der Bewegung nichts mehr im Weg. Ob Nordic Walking, Pilates, Schwimmen oder Tanzen - all diese Sportarten regen den Kreislauf an und bringen auch zu zweit oder gar zu dritt Spaß.

Online-Unterstützung
Die Deutsche Sporthochschule Köln bietet ein kostenloses Online-Coaching für werdende Mütter an. Schwangere können unter schwangerschaft@dshs-koeln.de ihre spezifischen Fragen stellen und werden von einem ExpertenTeam ganz individuell beraten. Das Informations- und Serviceportal www.sportundschwangerschaft.de bietet ebenfalls zahlreiche Informationen zu diesem Thema.