In der kalten Jahreszeit greifen mehr Krankheiten als sonst um sich, allen voran Erkältungen oder Grippe. Auch auf bereits bestehende Krankheiten oder Zipperlein wirkt sich Kälte oft negativ aus, indem sie die Krankheits-Symptome noch verschlimmert. Doch es gibt Möglichkeiten, wie man kältebedingten Beschwerden vorbeugen kann.
Warm anziehen und nach draußen
Erwachsene sind jährlich im Durchschnitt zwei bis fünf Mal verschnupft, vor allem in der kalten Jahreszeit. Doch ist dafür tatsächlich die Kälte verantwortlich? Für Dr. Utta Petzold, Medizinerin bei der Barmer, ist der Fall klar: „Erkältungen werden durch Viren verursacht. Allerdings kann Kälte einen Infekt begünstigen, nämlich dann, wenn der Körper bereits gegen andere Krankheitserreger ankämpft und Kälte das Immunsystem zusätzlich belastet.“ Hinzu kommt, dass sich Menschen während der kalten Jahreszeit bevorzugt in beheizten und schlecht gelüfteten Räumen aufhalten. Hier können sich die Erreger leichter ausbreiten, und sie treffen auf von der Wärme ausgetrocknete Nasenschleimhäute, die durchlässiger für Keime sind. Petzold empfiehlt deshalb, auch im Winter rauszugehen, Winterspaziergänge zu unternehmen und sich dabei warm anzuziehen. Eine wichtige, vorbeugende Maßnahme ist außerdem eine ausgewogene, abwechslungs- und nährstoffreiche Ernährung. Wenn es einen doch erwischt hat, sollte man seinem Körper viel Ruhe und Schlaf gönnen. Außerdem hilft viel trinken, um den Schleim in den Atemwegen zu lösen, am besten Wasser und ungesüßten Tee.
Vorsicht bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Wer an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leidet, muss bei Kälte besonders aufpassen. Wenn uns kalt ist, ziehen sich unsere Blutgefäße zusammen. Davon ist nicht nur unsere Haut betroffen, sondern unser ganzes Herz-Kreislauf-System. „Sind die Gefäße erst mal alle zusammengezogen, bedarf es natürlich mehr Anstrengung des Herzens, um Blut durch den Körper zu pumpen“, erklärt Petzold. Die verstärkte Beanspruchung kann bei vorbelasteten Patienten zu gesundheitlichen Problemen führen. Sie sollten deshalb körperliche Anstrengungen in der Kälte, beispielsweise Schneeschippen, vermeiden. Leichte Bewegung bei einem Spaziergang kann dagegen den Kreislauf unterstützen und das Herz entlasten. Auch hierbei gilt, sich immer warm anzuziehen.
Wenn die Gelenke schmerzen
In Deutschland leiden etwa fünf Millionen Menschen an Gelenkverschleiß (Arthrose). Die Gelenke von Arthrosepatienten schmerzen in der kalten und nassen Jahreszeit besonders häufig. Dann ziehen sich die Muskeln zusammen und drücken verstärkt auf die Gelenke. Die Kälte zu meiden und zu Hause zu bleiben, ist jedoch die falsche Strategie. Denn wenig Bewegung verschlimmert die Beschwerden. Deshalb sollten Betroffene auf jeden Fall in Bewegung bleiben, zum Beispiel bei Winterspaziergängen auf sicheren Wegen. Dabei die Gelenke nach Möglichkeit durch warme Schoner gegen die Kälte schützen. Um der Kälte zu entkommen, bietet sich auch regelmäßiges Schwimmen im Hallenbad an.