Andrea Jakob-Pannier, Psychologin bei der Barmer:
Der Jahreswechsel steht kurz bevor. Für viele Menschen ist es daher wieder einmal an der Zeit, gute Vorsätze für das neue Jahr zu fassen. Und trotzdem die meisten Menschen bereits wissen, dass sie mit ihren Vorsätzen erneut scheitern werden, stehen Vorhaben wie mehr Sport, gesünderes Essen und mehr Zeit für die Familie ganz oben auf den Listen.
Die meisten Vorsätze werden bereits Mitte Januar, spätestens nach drei Monaten wieder aufgegeben und Frust kommt auf. Dabei ist das Scheitern kurzfristig gesetzter Vorsätze keine große Überraschung, sondern vielmehr sehr menschlich. Oftmals sind die geschmiedeten Pläne sehr ambitioniert, fordern eine deutliche Veränderung der Lebensgewohnheiten. Gleichzeitig sind sie viel zu vage formuliert, sodass die tatsächlichen Auswirkungen der Vorsätze nicht planbar sind. Deutlich ratsamer ist es, sich den Gründen seiner schlechten Gewohnheiten bewusst zu werden. Oftmals ist nämlich nicht nur unsere mangelnde Disziplin, für das Scheitern der Vorsätze verantwortlich. Sondern vielmehr das Gehirn, welches bei jedem Stück Schokolade das Glückshormon Serotonin ausschüttet. Um langfristig Ziele erreichen zu können, ist es besonders wichtig, machbare Zwischenschritte zu setzen und diese spezifisch zu formulieren. So kann bereits das Erreichen kleiner Zwischenerfolge zur Ausschüttung von Dopamin führen, einem Neurotransmitter, welcher die Motivation aufs Neue fördert. Zudem genügt bereits ein Vorsatz, da ansonsten sehr schnell der Fokus verloren werden kann. In jedem Fall ist es wichtig, sich für erfolgreiche Veränderungen gewissenhaft zu belohnen, um die Motivation und das Selbstbewusstsein zu stärken.