Einen roten und wunden Po kennen viele Eltern von ihrem Baby. Eine Ursache ist das feuchtwarme Milieu in der Windel und bestimmte Inhaltsstoffe im Urin oder Stuhl selbst. Diese können die Haut reizen und zu einer sogenannten Windeldermatitis führen. Bakterien und Pilze können auf der vorgeschädigten Haut dann leicht eine Infektion auslösen. Daher sollte eine Windeldermatitis zügig behandelt werden.
In Deutschland leidet fast jedes zehnte Kleinkind im Alter von null bis drei Jahren an einer Windeldermatitis. Im Jahr 2018 waren das etwa 300.000 Kinder. Allein bei der Barmer waren rund 26.300 Kleinkinder betroffen, was etwa 9,5 Prozent der Kinder in dieser Altersgruppe entspricht. „Eine Windeldermatitis sollten Eltern nicht auf die leichte Schulter nehmen. Je später sie behandelt wird, desto schwieriger ist sie in den Griff zu bekommen. In schweren Fällen ist die Haut nicht nur gereizt, gerötet und juckt, sondern kann sich zusätzlich mit Bakterien oder Pilzen infizieren. Bei komplizierten Infektionen können sich größere Blasen bilden, und dann drohen sogar Gewebeschäden“, erklärt Dr. Utta Petzold, Dermatologin bei der Barmer. Die Expertin rät daher, den Kinder- oder Hautarzt aufzusuchen, wenn die Hautentzündung nach fünf Tagen keine Besserung zeigt.
Ursachen für den roten Babypo
Häufig entsteht eine Windeldermatitis, wenn die Windel nicht häufig genug gewechselt wird und Bestandteile des Stuhls oder Abbauprodukte des Urins, beispielsweise Ammoniak, die empfindliche Babyhaut reizen. Allerdings scheint auch das Wetter eine zumindest indirekte Rolle zu spielen: In der warmen, sonnigen Jahreszeit diagnostizieren Ärzte seltener Entzündungen im Windelbereich als in den nasskalten Monaten. „Wegen der niedrigen Temperaturen kommt die Windelzone seltener an die frische Luft, was der Haut eigentlich guttäte. Stattdessen werden vermehrt Pflegeprodukte verwendet. Wählt man hier unpassende Produkte, kann sich eine Windeldermatitis leichter entwickeln“, meint Petzold.
Windeldermatitis vorbeugen
Wer seinem Baby Hautreizungen im Windelbereich ersparen möchte, sollte ihm auch im Winter windelfreie Zeiten auf der Krabbeldecke gönnen, damit die Haut gelüftet wird. Auch beim Waschen ist weniger mehr, denn tägliches Baden stresst die Babyhaut unnötig und macht sie zudem anfällig für Entzündungen. Am Wichtigsten ist es, die Windel ausreichend häufig zu wechseln. Bei Neugeborenen bedeutet das etwa alle zwei Stunden, später alle drei bis vier Stunden, und nach jeder Stuhlentleerung. Zudem sollte man geeignete Pflegeprodukte nutzen. „Grundsätzlich kann man die Haut schonen, indem man den Babypo mithilfe eines feuchten Waschlappens und ein wenig Baby-, Mandel- oder Speiseöl reinigt und anschließend schonend abtrocknet“, rät Petzold. Werden zusätzlich Pflegeprodukte eingesetzt, sollten diese möglichst wenig Inhaltsstoffe enthalten und den Feuchtigkeitsabtransport der Haut nicht behindern.