Auf der Suche nach einer Trainingsform, die von allen Altersgruppen sowohl drinnen als auch draußen jederzeit unkompliziert durchgeführt werden kann, landet man derzeit schnell beim sogenannten Funktionellen Training. Das Ganzkörper-Workout ist äußerst effektiv, durch die Vielzahl an Übungen sehr abwechslungsreich und wird im Leistungs-, und Breitensport, aber auch zur Prävention und Rehabilitation eingesetzt. Profisportler trainieren schon länger mit dieser Methode, doch auch für Freizeitsportler hat das Angebot in den letzten Jahren zugenommen.
Das Ziel des Funktionellen Trainings liegt in einer effektiven Leistungssteigerung und einer Verringerung des Verletzungsrisikos. „Das Besondere am Funktionellen Training ist der ganzheitliche Ansatz. So steht bei dieser Trainingsform nicht die Kräftigung von speziellen Muskeln im Fokus, sondern es soll mit verschiedenen Übungen und unter Einsatz des eigenen Körpergewichts den Körper insgesamt stabilisieren“, erklärt Klaus Möhlendick, Diplom-Sportwissenschaftler bei der Barmer. Durch komplexe Bewegungsabläufe werden mehrere Gelenke und Muskelgruppen gleichzeitig beansprucht, und dadurch das Zusammenspiel von Sehnen, Muskeln und Gelenken trainiert. Die große Variationsmöglichkeit an Übungen verbessert Kraft, Koordination, Ausdauer und Beweglichkeit, fördert die Balance und Flexibilität und erhöht zudem die Schnelligkeit.
Der Körper als Trainingsgerät
„Besonderes Augenmerk liegt bei den Übungen auf dem Rumpf, dem sogenannten Core, der bei allen Übungen über die eigenen Bauch- und Rückenmuskeln ständig stabilisiert und ausbalanciert werden muss. Das macht jede Übung sehr effektiv“, so Möhlendick. Je nach Vorliebe können verschiedene Übungen auf dem Trainingsplan stehen. Neben dem eigenen Körpergewicht können die Sportler auch Kleingeräte nutzen, beispielsweise Schlingen, Ringe, elastische Bänder oder Gewichte, die den Widerstand beim Durchführen einer Übung erhöhen, und so den Trainingseffekt verstärken. Möglich sind auch Einheiten an der Klimmzugstange, mit dem Medizinball oder mit Seilen. Allen Übungen gemein ist, dass man seinen Körper ständig stabil halten und ausbalancieren muss.
Jederzeit und überall, für fast jeden geeignet
Die Hemmschwelle, aktiv zu werden, ist bei Funktionellem Training besonders gering, weil es sich fast überall und jederzeit durchführen lässt. Das Training ist durch die Zahl die Wiederholungen und den nur kurzen Pausen zwischen den Intervallen sehr intensiv. Für Möhlendick hat Funktionelles Training einen weiteren Vorteil: Es ist für fast jeden geeignet. „Die Übungen lassen sich dem individuellen Fitnesslevel anpassen, und durch den gelenkschonenden Ansatz können auch Menschen mit Gelenkproblemen sportlich aktiv werden. Nicht umsonst kommt das Funktionelle Training ursprünglich aus dem Reha- und Physiobereich“, meint Möhlendick. Weniger geeignet ist das Funktionelle Training für Menschen, die wenig Gefühl für den eigenen Körper haben, wenn er in Bewegung ist. Und auch eine gewisse Muskelspannung sollte gegeben sein. Anfängern rät Möhlendick, sich von qualifizierten Trainern, wie Sportwissenschaftlern oder Physiotherapeuten, in einem Kurs die Grundlagen zeigen zu lassen, bevor sie auf eigene Faust trainieren.
Ideen für Funktionelles Outdoor-Training an sogenannten Fitness-Locations oder Fitness-Hot Spots befinden sich hinter diesem Link.