Wer keine Lust mehr auf Fitnessstudios und langweiliges Einzeltraining hat, findet beim neuen Fitnesstrend Bootcamp vielleicht sein sportliches Glück. Forderndes Outdoor-Training mit einem professionellen Trainer in einer festen Gruppe führt an die eigene Belastungsgrenze und motiviert durch die entstehende Gruppendynamik. Das eigene Körpergewicht wird dabei zum wichtigsten Sportgerät, ergänzt durch Treppen, Parkbänke und Geländer.
Innerer Schweinehund ade!
Das Training in einem Bootcamp läuft nach amerikanischem Vorbild ab. Es wird mit dem eigenen Körpergewicht trainiert, das ist meist gelenkschonender als der Einsatz von schweren Geräten und zudem einer der großen Vorteile des Trainings. „Wer Outdoor-Sport mag, wird das Bootcamp lieben. Man muss keine Rücksicht mehr auf Öffnungszeiten nehmen, trainiert bei jedem Wetter und benötigt keine oder nur wenige Hilfsmittel. Zum Einsatz kommen maximal kleine Sportgeräte wie Seile, Kurzhanteln oder elastische Bänder, sogenannte Resistance Bands“, so Klaus Möhlendick, Diplom-Sportwissenschaftler bei der Barmer. Zudem profitieren die Teilnehmer eines Bootcamps von einer festen Gruppe, die sich meist über einen festeglegten Zeitraum trifft, beispielsweise acht Wochen lang zwei Mal wöchentlich für 60 Minuten. In dieser Zeit führt der geschulte Trainer die Teilnehmer im Rahmen eines hochintensiven Trainings an die persönliche Leistungsgrenze heran. Teamgeist, Spaß und Motivation sind die wichtigsten Bausteine für das Bootcamp. Der Trainer bietet verschiedene Schwierigkeitsgrade einer Übung an, auf diese Weise können unterschiedliche Leistungsstufen und Altersgruppen zusammen trainieren. „Alle sitzen in einem Boot. Das schweißt die Gruppe zusammen und motiviert, durchzuhalten“, meint Möhlendick.
Eine Übungseinheit umfasst ein funktionales Training, bei dem, anders als beim Gerätetraining im Fitnessstudio, nicht nur isolierte Muskeln, sondern ganze Muskelgruppen gestärkt werden. „Bei den Übungen im Bootcamp handelt es sich in erster Linie um eine Kombination aus Kraft- und Ausdauerübungen, die das Herz-Kreislauf-System sowie die Muskelkraft trainieren, aber auch die Reaktionsfähigkeit, Balance und Beweglichkeit steigern“, erklärt Möhlendick. Der Trainer achtet dabei immer auf die korrekte Ausführung der Übungen und auf die Belastungsfähigkeit der Teilnehmer. Begonnen wird mit einer Aufwärmphase, dann folgt in der Regel ein Zirkeltraining in Partnerarbeit an mehreren Stationen, den Abschluss bildet eine Cooldown-Phase. Im Training begegnen den Teilnehmern oft altbekannte Körpergewichtsübungen aus dem Sportunterricht mit neuem Namen: Liegestütz (Pushup), Kniebeugen (Squat) oder Bauchpresse (Crunch) sind nur ein paar Beispiele.
Die Teilnahme am Bootcamp ist für jeden etwas, der eine gewisse körperliche Grundfitness mitbringt. Einsteiger und Wiedereinsteiger sollten vor Beginn am besten ihren Hausarzt konsultieren.