Endlich Frühling, endlich wärmende Sonnenstrahlen und endlich Zeit für längere Aufenthalte im Freien. Aber auch Zeit, wieder an ausreichend Sonnenschutz zu denken. Denn bei meist angenehm milden Temperaturen unterschätzen viele die Kraft der Frühlingssonne. „Ein angemessener UV-Schutz ist im Frühjahr besonders wichtig, da die Haut nach dem langen Winter nur wenige Pigmente aufweist. Sie bietet dadurch lediglich einen geringen Eigenschutz vor den UV-Strahlen, und die Gefahr für einen Sonnenbrand ist höher als beispielsweise im Herbst“, erklärt Dr.-Doktor Utta Petzold, Dermatologin bei der Barmer.
Die Haut vergisst nichts
UV-Strahlung gilt als Ursache für Sonnenbrände und Hautkrebs. Die Strahlen dringen unterschiedlich tief in die Haut ein und schädigen dort die Zellen. Die Auswirkungen zeigen sich oft erst nach Jahren, denn die Schädigungen durch Sonnenbrände summieren sich im Laufe des Lebens. In Deutschland erkranken jährlich mehr als eine Viertel Million Menschen neu an Hautkrebs. „Besonders wichtig ist der Schutz von Kindern. Ihre Haut ist noch sehr dünn und weist noch keinen ausreichenden eigenen Schutzmechanismus auf. Wer Sonnenbrände bei seinen Kinder vermeidet, kann deren Risiko für Hautkrebs im Erwachsenenalter schätzungsweise um mehr als 75 Prozent reduzieren“, so die Expertin. Ihre Empfehlung lautet, Licht und Wärme zu genießen, aber Sonnenbrände zu vermeiden.
Da die Haut kein Empfinden für UV-Strahlen besitzt, wird eine Schädigung meist erst bemerkt, wenn ein schmerzhafter Sonnenbrand auftritt. Eine wichtige Maßnahme ist es daher, sich vorab über die Intensität der UV-Strahlung zu informieren. Das geht ganz leicht, unter anderem auf der Internetseite des Deutschen Wetterdienstes. Sonnenhungrige finden hier auch Informationen zum UV-Index (UV-I), dessen Skala von eins bis 11+ reicht. Je höher der Wert, desto schneller kann auf ungeschützter Haut ein Sonnenbrand entstehen. Experten empfehlen einen angemessenen UV-Schutz bereits ab einem Wert von drei.
Hautschutz leicht gemacht
Menschen reagieren unterschiedlich sensibel auf UV-Strahlen. Je nach UV-Empfindlichkeit werden sechs Hauttypen unterschieden, für die auch unterschiedliche Schutzmaßnahmen notwendig sind. Für alle gilt aber, dass sich die Haut im Frühling erst langsam an die UV-Strahlung gewöhnen muss, am besten durch zunächst kurze Aufenthalte im Freien. Da die Sonnenintensität zwischen elf und 15 Uhr am stärksten ist, sollte man sich im Frühling zu dieser Tageszeit mit einem entsprechenden UV-Schutzmittel eincremen. Und das auch bei bedecktem Himmel, denn selbst dann können je nach Dicke der Wolkenschicht oder durch Reflexion an den Wolken noch bis zu 80 Prozent der UV-Strahlung an die Haut gelangen. Weitere Tipps für einen gelungenen UV-Schutz gibt es auch beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).
Die guten Seiten der Sonne
Jeder kennt es: Mit der Sonne steigt die Laune. Durch vermehrte Hormonausschüttung treten Wohlbefinden und Entspannung ein. Die UV-Strahlen regen außerdem die Durchblutung und den Stoffwechsel an und senken Blutdruck und Cholesterin. Und nur mittels der UV-B-Strahlung kann der Organismus das lebenswichtige Vitamin D bilden. Dafür reicht allerdings in der Regel eine maßvolle Bestrahlung. Nähere Informationen dazu gibt es beim BfS.