Zu sehen auf diesem Bild sind fünf Kinder, die sich am Rand eines Schwimmbeckens im Wasser aufhalten. Sie stützen sich auf ihren Schwimmhilfen ab und planschen mit dem Beinen.
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Sicher im kühlen Nass – So lernen Kinder und Erwachsene Schwimmen

Lesedauer unter 4 Minuten

Schwimmen ist eine fantastische Aktivität für alle Altersgruppen, die ihre körperliche Fitness steigern, ihre Gesundheit unterstützen und ihre Freizeit aktiv genießen wollen. Doch der erste Sprung ins kühle Nass ist oft ungewohnt. Das gilt für Kinder genauso wie für Erwachsene. Obwohl der Lernprozess für den Sport bei beiden Gruppen Gemeinsamkeiten aufweist, gibt es durchaus auch Unterschiede bei Methoden und Herausforderungen, die es beim Schwimmen lernen von Kindern und Erwachsenen zu berücksichtigen gilt. Leserinnen und Leser erfahren in diesem Ratgeber, was bei dem Thema wichtig ist. Zudem wird erläutert, welche körperlichen Vorteile jenseits von Abkühlung und Spaß die beliebte Sportart bietet.

Kinder können früh, sogar ab dem Säuglingsalter, mit Wasser vertraut gemacht werden. „Babyschwimmkurse können helfen, die Angst vor dem nassen Element von Beginn an zu nehmen und spielerisch erste Bewegungen im Wasser zu erlernen“, sagt Katharina Steinbach, Sportwissenschaftlerin bei der BARMER. Am besten lernen Kinder durch Spielen, in der Badewanne oder direkt im Schwimmbad. „Kurse für Kinder beinhalten häufig das Singen von Liedern und Wasserspielzeuge, um Schwimmbewegungen auf unterhaltsame Weise zu vermitteln. Dabei sollte nach Angaben von Steinbach Spaß und nicht Leistung im Vordergrund stehen, um Motivation und Selbstvertrauen zu steigern.

Grundlegende Regeln lernen

Schwimmunterricht für Kinder ist häufig in Stufen unterteilt. „Anfangs werden grundlegende Fähigkeiten wie Blubbern unter Wasser, Schweben und Bewegen der Beine erlernt. Erst später kommen komplexere Techniken wie Brust- oder Rückenschwimmen dazu“, erläutert Steinbach. Sicherheit sei in diesem Zusammenhang insbesondere bei Kindern von größter Bedeutung. „Ausgebildete Schwimmlehrerinnen und Schwimmlehrer legen großen Wert auf das Erlernen grundlegender Regeln im Wasser wie das Erkennen von Gefahren und Verhalten in Notsituationen.“

Schwimmen lernen für Erwachsene

Wer nicht in jungen Jahren Schwimmen gelernt hat, tut sich im höheren Alter umso schwerer. Es lohnt sich aber, diese innere Hürde zu überwinden, denn auch Erwachsene können noch Schwimmen lernen. Nicht wenige haben zunächst sogar Angst vor Wasser, oft bedingt durch negative Erfahrungen in der Kindheit oder durch mangelnde Vertrautheit. Schwimmkurse für Erwachsene beginnen daher oft mit Übungen, die das Vertrauen ins Wasser stärken und helfen, eventuell bestehende Ängste abzubauen. So wird Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern in einem ersten Schritt zum Beispiel beigebracht, mit dem Kopf angstfrei unter Wasser zu tauchen. „Einfach nur das Gesicht auf das Wasser zu legen, kann in einzelnen Fällen schon manchmal ein scheinbar unüberwindbares Hindernis darstellen, was mit speziell ausgebildeten Trainerinnen und Trainern aber überwunden werden kann“, sagt Steinbach. Erwachsene profitieren beim Schwimmen lernen nicht zuletzt von detaillierteren Erklärungen und technischen Anleitungen. „Schwimmlehrerinnen und Schwimmlehrer sollten spezifisch auf korrekte Körperhaltung, Atemtechniken und Bewegungsabläufe eingehen. Eine zusätzliche Videoanalyse kann sinnvoll sein, um Fehler zu identifizieren und zu korrigieren.“

Unterschiedliche Lernbedürfnisse

Manche Erwachsene lernen nicht nur aus Sicherheitsgründen Schwimmen, sondern haben gesundheitliche und fitnessorientierte Motive. Schwimmkurse können laut Steinbach daher auch auf das Erreichen von Fitnesszielen wie Ausdauersteigerung und Muskelaufbau ausgerichtet sein. „Erwachsene haben allerdings häufig unterschiedliche Lernbedürfnisse und -geschwindigkeiten. Ihre Schwimmkurse sind deshalb meist flexibler und individueller gestaltet, um den unterschiedlichen Fähigkeiten und Zielen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gerecht zu werden.“

Gemeinsame Aspekte des Schwimmen-Lernens bei Kindern und Erwachsenen

Egal ob Kind oder Erwachsener, Schwimmen lernen erfordert immer Geduld und regelmäßiges Üben. „Der Lernprozess geht meist schrittweise voran, echte Fortschritte können eine gewisse Zeit brauchen“, sagt Steinbach. Die Expertin weist darauf hin, dass qualifizierte Schwimmlehrerinnen und Schwimmlehrer den Lernprozess erheblich erleichtern können. „Sie bringen nicht nur technische Anleitungen, sondern auch Unterstützung und Motivation in Schwimmkurse ein.“

Lebenslange Fähigkeit

Für alle Altersgruppen ist das Erlernen der Sicherheit im Wasser essenziell. „Jeder kann sicher Schwimmen lernen und davon dauerhaft profitieren, unabhängig vom Alter! Dazu gehören das Wissen um Rettungstechniken, aber auch das Vermeiden von Gefahren. Schwimmen ist eine lebenslange, mitunter lebensrettende Fähigkeit, die nicht nur Sicherheit bietet, sondern auch gesundheitliche Vorteile mit sich bringt“, bekräftigt Steinbach. Der Sport sei gelenkschonend, dafür sorge der natürliche Auftrieb. Im Wasser müssten nur 20 bis 25 Prozent des eigenen Körpergewichtes getragen werden. Bewegung im warmen Wasser kann sogar entspannend wirken. In kaltem Wasser steigt dafür der Energieumsatz, auch der Stoffwechsel kommt in Schwung. Und: Schwimmen ist eine Ganzkörpersportart. Sämtliche Muskeln haben etwas zu tun, die Belastung lässt sich gleichzeitig gut steuern. Auch für die Rehabilitation oder den Konditionsaufbau ist Schwimmen zu empfehlen. Grundsätzlich erfordert es minimale körperliche Fitness, Schweiß ist kein Thema und der gesamte Körper wird trainiert. „Welcher andere Sport kann das schon von sich behaupten?“, sagt Steinbach.

Kosten variieren

Die Kosten für Schwimmkurse können ihren Angaben zufolge variieren. Es hänge von der Dauer, dem Schwimmbad und den Schwimmlehrern ab. Einsteigerkurse, in denen Grundlagen vermittelt werden, könnten günstiger sein als fortgeschrittene Technikkurse. Es gibt auch Gruppen- und Einzelunterricht, wobei Einzelstunden oft intensiver, aber auch teurer sind. „Es lohnt sich, Angebote zu vergleichen und das Beste für sein Budget und seine Bedürfnisse zu finden“, sagt Steinbach. Angeboten würden Kurse häufig in öffentlichen Bädern oder Sportvereinen, aber auch Krankenhäuser mit einem eigenen Schwimmbereich für Rehabilitationen kommen in Frage. Geleitet werden sollten diese von zertifiziertem Personal.