Von der breiten Öffentlichkeit bis dato weitestgehend unbeachtet, katapultierte sich der 3x3-Basketball mit dem Goldmedaillen-Gewinn der deutschen Damenauswahl bei den olympischen Spielen in Paris in das Zentrum des allgemeinen Interesses. Die Begeisterung über dieses dynamische Spiel wuchs bei den Zuschauern während des Turniers von Spiel zu Spiel. Aber woher kommt der 3x3-Basketball eigentlich und was macht ihn so besonders?
Beim klassischen Basketball gehen in der Halle jeweils fünf Spielerinnen oder Spieler pro Team auf Korbjagd. In den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde das beliebte Spiel durch die Verlagerung auf urbane Freiplätze mit einem Korb von vielen Regeln befreit. Die Geburtsstunde des klassischen Streetballs. Ob im eins gegen eins oder im drei gegen drei, das Spiel wurde schneller und kreativer als sein großer Hallenbruder. Auf der Straße kristallisierte sich die Drei-gegen-drei-Variante als beliebteste Spielform heraus und der Wunsch nach Wettbewerb führte zur Entstehung des heute bekannten Regelwerks nach Anerkennung des 3x3-Basketballs im Jahr 2007 durch die Internationale Basketball Federation (FIBA). Bereits im Jahr 2010 feierte die sich wachsender Beliebtheit erfreuende Variante des Basketballs ihre Premiere bei den olympischen Jugendspielen in Singapur, in Tokio im Jahr 2021 folgte die olympische Adelung.
Besonderheiten des 3x3-Basketballs
„3x3-Basketball erfordert weniger Spieler und weniger Platz als der klassische Basketball, was es zugänglich für Amateure und Freizeitsportler macht“, fasst Katharina Steinbach, Sportwissenschaftlerin bei der Barmer, die entscheidenden Vorteile dieser Basketball-Variante zusammen. Da nur auf einen Korb gespielt wird und die Partie maximal zehn Minuten bei jeweils nur zwölf Sekunden Zeit für den Korbwurf dauert, ist seine Dynamik noch einmal deutlich rasanter als beim Hallenbasketball. „Die verkürzte Angriffszeit macht das 3x3-Basketball zu einem äußerst schnellen Sport mit vielen Korbwürfen, was wiederum zu jeder Menge Bewegung bei den Spielenden führt. Die Anforderungen an sie sind vielseitiger als beim klassischen Basketball, da sie sowohl in der Offensive als auch Defensive effektiv sein müssen“, erklärt die Sportwissenschaftlerin.
Einstieg in den Sport finden
Im Lehrplan des Schulsports ist Basketball seit Jahrzehnten fest verankert. Seine Grundlagen-Vermittlung erfolgt dort ab der weiterführenden Schule. Darauf aufbauend, findet im Anschluss an die Lehre von Theorie, Technik und Bewegungsabläufen auch zunehmend der 3x3-Basketball spielerischen Eingang in den Unterricht, denn: „Alle Schülerinnen und Schüler beim klassischen Basketball mit insgesamt zehn Spielenden in Bewegung zu halten, ist nicht immer leicht. 3x3-Basketball bietet mehr Aktivität und Beteiligung für alle“, sagt Katharina Steinbach. Neben der Schule bietet sich auch der 3x3-Internetauftritt des Deutschen Basketball Bundes für einen Einstieg und die Vernetzung von Sportlerinnen und Sportler untereinander an.
Gesundheitliche Vorteile
3x3-Basketball mag für viele eine neue Sportart sein, seine Vorteile für die körperliche und geistige Gesundheit unterscheiden sich nicht von denen des klassischen Basketballs. „Wer regelmäßig Basketball spielt, stärkt seine Muskulatur, trainiert Gleichgewicht und Koordination, stimuliert dank des Stressabbaus sein Immunsystem und verbessert seine körperliche Fitness im Allgemeinen“, so die BARMER-Sportwissenschaftlerin. Es gilt jedoch darauf zu achten, dass es sich beim Basketball um eine Körperkontaktsportart handelt, deren abrupte Bewegungswechsel u.a. für Sprung- und Kniegelenk ein Verletzungsrisiko darstellen können.
Regeln 3x3 kurz erklärt
Ziel des Spiels
Beim 3x3-Basketball spielen zwei Teams, bestehend aus jeweils drei Spielenden und einer Wechslerin oder Wechsler innerhalb eines 15 x 11 Meter großen Halbfeldes auf denselben Basketballkorb. Bei eigenem Angriff gilt es den Ball in den Korb zu werfen, bei gegnerischem Angriff diesen zu verteidigen.
Punktevergabe
Treffer, die innerhalb der Zwei-Punkte-Linie erzielt werden, zählen einen Punkt. Für Treffer außerhalb, dem sonstigen 3-Punkte-Bereich gibt es zwei Punkte. Ein Freiwurf zählt einen Punkt.
Spieleröffnung
Nach einem erfolgreichen Treffer wechselt umgehend der Ballbesitz. Zunächst muss der Ball hinter die 2-Punkte-Linie gepasst oder gedribbelt werden, bevor der neue Angriff starten darf. Gleiches gilt bei Ballverlust oder defensiven Rebound.
Spielablauf
Jede Partie dauert zehn Minuten. Jedes Team hat pro Spiel eine Auszeit von 30 Sekunden zur Verfügung. Wer zuerst 21 oder mehr Punkte erreicht, gewinnt das Spiel – auch wenn noch Spielzeit auf der Uhr ist. Bei einem Unentschieden nach zehn Minuten gibt es eine Verlängerung, bis ein Team zuerst zwei Punkte Vorsprung erzielt. Für jeden Angriff haben die Spielerinnen und Spieler zwölf Sekunden Zeit um auf den Korb zu werfen.
Fouls
Für ein Foul im Wurf innerhalb der Zwei-Punkte-Linie gibt es einen Freiwurf. Für ein Foul außerhalb dieser Linie zwei. Die Mannschaftsfoulgrenze liegt bei sechs Fouls. Im Anschluss gibt es für jedes weitere Foul zwei Freiwürfe für das gefoulte Team.