Zu sehen auf diesem Bild sind leere Verpackungen von Medikamenten. Dabei handelt es sich um Plastikflaschen und Blister. Alle liegen scheinbar in einem Mülleimer, wurden entsorgt.
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Warum haben Arzneimittel ein Ablaufdatum?

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Medikamente kommen in verschiedenen Formen zu den Patientinnen und Patienten. Ob groß oder klein, Pille oder Tropfen, eines ist bei allen gleich. Sie haben ein Verfallsdatum. Warum das so ist, und was man beachten muss, erklären wir in diesem Beitrag.

Arzneimittel halten nicht ewig. Irgendwann ist das auf der Packung aufgedruckte Verfallsdatum erreicht. Und dann? „Arzneimittel sollte man generell nicht mehr nehmen, wenn ihr Ablaufdatum überschritten ist. Das Gleiche gilt, wenn angebrochene Packungen schon länger geöffnet sind “, rät Heidi Günther, Apothekerin bei der BARMER. Ein möglicher Grund dafür ist vor allem, dass sich mit der Zeit Wirkstoffe zersetzen können, wodurch die Wirksamkeit des Arzneimittels verändert wird. Das kann vor allem bei schweren Krankheiten oder Notfallmedikamenten kritisch werden. Das Verfallsdatum, sowie Hinweise zur Aufbewahrung und die Haltbarkeit nach Anbruch findet man auf der Arzneimittelpackung. 

Darauf sollte man achten

Manchmal kann man auch von außen erkennen, dass man Medikamente besser nicht mehr nutzt. „Ein Beispiel dafür ist, wenn sich in Flüssigkeiten Ausflockungen bilden oder Verfärbungen, dunkle Flecken und Risse bei Tabletten auftreten. Auch wenn eine zunächst klare Flüssigkeit trüb wird, ist Vorsicht geboten“, so Günther. Bei Cremes oder Salben macht ein ranziger Geruch darauf aufmerksam, dass das Medikament nicht mehr taugt. Aber Vorsicht ist auch geboten, wenn die Arzneimittel äußerlich noch in Ordnung zu sein scheinen.

Angebrochene Packungen 

Für den Umgang mit angebrochenen Arzneimitteln gibt neben der Arzneimittelpackung auch die Packungsbeilage wichtige Hinweise. So sind manche Arzneien wie z. B. Augentropfen anfällig für Bakterien. Die Packungsbeilage sagt dann, wie lange sie über die erste Anwendung hinaus noch verwendet werden dürfen. Am besten notiert man sich deshalb das Datum, an dem das Medikament erstmals geöffnet wurde. Wichtig ist zudem, die geöffnete Arzneimittelpackung nicht zu verschmutzen. Eine saubere Umverpackung schützt das Arzneimittel vor Licht und besonders flüssige Arzneimitteln vor dem Bakterienbefall. „Es empfiehlt sich daher auf jeden Fall, das Arzneimittel in der Packung mit der dazugehörigen Packungsbeilage zu lagern, anstatt beides einfach zur Seite zu legen oder sogar zu entsorgen. So sind die vielen wichtigen Hinweise, die man kennen sollte, damit ein Arzneimittel immer richtig genutzt und gehandhabt werden kann, immer griffbereit“, empfiehlt Apothekerin Heidi Günther.