Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer GEK:
Sonnenschein, Eis essen, laue Abende im Biergarten – es gibt vieles, auf das wir uns im Frühjahr und Sommer freuen können. Aber es gibt auch unangenehme Begleiterscheinungen wie zum Beispiel Mücken. Sie lokalisieren ihre Opfer über das Kohlendioxid, das diese beim Ausatmen abgeben. Zusätzlich ist die „richtige“ Mischung aus Milchsäure, Ammoniak und Fettsäuren ausschlaggebend dafür, ob eine Mücke zusticht oder nicht.
Im Freien lässt sich am besten mit langer, heller und dicht gewebter Kleidung vorbeugen, die nicht zu locker sitzt und ein Zustechen erschwert. Ätherische Öle aus Basilikum, Lavendel oder Eukalyptus wirken nur etwa eine halbe Stunde, weil sie schnell verdunsten. Wirksamer ist ein Insektenschutzmittel aus der Apotheke, das etwa sechs bis acht Stunden schützt. Insektenschutzgitter vor den Fenstern oder ein Moskitonetz über dem Bett können in Innenräumen helfen, die Blutsauger fern zu halten.
Wer dennoch gestochen wird, sollte am besten kühlen. Auch hier gibt es entsprechende Produkte aus der Apotheke, zum Beispiel kühlende Gele mit Antihistaminika, bei stärkeren Reaktionen kann auch eine niedrig dosierte Salbe mit Hydrocortison helfen. Bei Unsicherheiten kann der Apotheker beraten. Von Hausmitteln wie Essig, Zitronenöl oder einer Zwiebel würde ich eher abraten – im Zweifel entzündet sich die betroffene Hautpartie eher, als dass der Juckreiz verschwindet. Ganz wichtig: Nicht kratzen, auch wenn der Juckreiz quälend ist. Durch das Aufkratzen des Stichs können Bakterien eindringen, so dass es möglicherweise zu Infektionen kommt.