Die Sonne scheint, die Kinder wollen draußen toben – der Spielplatz ruft. Doch wo sich viele Kinder auf kleinem Raum tummeln und Klettergerüste und Co. zum Erkunden einladen, kann auch immer mal etwas passieren. Damit der Spielplatzbesuch für alle unbeschwert und vor allem unfallfrei bleibt, lohnt es sich, schon im Vorfeld an ein paar Dinge zu denken.
Im Sandkasten spielen, klettern, schaukeln – Spielplätze können für Kinder ein Paradies sein. Für Eltern und Großeltern ist die Freude nicht immer ganz ungetrübt. Einerseits wissen sie, wie wichtig diese Art des Spielens für die Kleinen ist, weil sie hier ihre motorischen Fähigkeiten trainieren, Sozialkompetenz lernen, Kreativität entwickeln, aber auch eigene Grenzen kennenlernen können. Andererseits schwingt immer die Sorge um die Sicherheit der Kinder mit. Das liegt vor allem daran, dass Kinder Situationen ganz anders einschätzen, meist noch nicht bewusst reflektieren, sondern einfach intuitiv reagieren. "Ein allererstes Gefahrenbewusstsein setzt erst mit etwa vier Jahren ein. Akute Gefahren erkennen Kinder zwar im Alter von fünf oder sechs Jahren, allerdings können sie sich noch nicht selbst davor schützen. Diese Fähigkeit erwerben sie erst mit etwa neun Jahren", erklärt Dr. Utta Petzold, Medizinerin bei der Barmer GEK. Für die Eltern ist es wichtig, diese Entwicklungsschritte zu kennen und die Kleinen auf den Spielplatzbesuch vorzubereiten. Dazu gehört es auch, den Kindern die verschiedenen Spielgeräte zu erklären und ihnen ein paar Regeln mit auf den Weg zu geben, wie beispielsweise nicht gleichzeitig zu rutschen und zu warten, bis der Rutschenausstieg frei ist.
"Richtig" gekleidet ins Getümmel
Ein ganz praktischer Aspekt der Unfallvermeidung ist die „richtige“ Kleidung. Sie sollte bequem sein, also das Kind nicht einengen, aber auch nicht zu weit sitzen, damit es sich nicht in den Spielgeräten verfangen kann. Zum Klettern und Toben eignen sich am besten feste Schuhe mit rutschhemmender Sohle und ohne Schnürsenkel. Auch die übrige Kleidung ist am sichersten ohne Schnüre, Schlaufen, Bänder und Kordeln – denn an all diesen schönen Accessoires kann das Kind hängen bleiben. "Das gilt übrigens auch für Kapuzen, Rucksäcke, lange Schlüsselbänder und Fahrradhelme", weiß Petzold. Spitze Gegenstände in den Taschen können beim Fallen zu Verletzungen führen, daher lieber vor dem Spielplatzbesuch die Taschen leeren. Die Kleidung sollte außerdem ans Wetter angepasst sein, ideal ist der sogenannte „Zwiebellook“, um ein Schwitzen oder Frieren zu vermeiden. Im Frühjahr und Sommer sollten Eltern an den UV-Schutz für ihren Nachwuchs denken, also an eine Kopfbedeckung, ein langärmeliges Oberteil und regelmäßiges Eincremen. Auch die Spielplatzwahl kann helfen, Sonnenbrände und Co. zu vermeiden: Ein Waldspielplatz kann eine gute Alternative sein.
Ein Ausflug zum Spielplatz ist besonders am frühen Vormittag empfehlenswert, denn dann sind Kinder ausgeschlafen und konzentriert. Für Kinder, die keinen Mittagsschlag mehr halten, ist die Unfallgefahr am Nachmittag höher. „Hier sind kleine Pausen vom Klettern und Toben sehr wichtig. Diese kann die ganze Familie zum Trinken nutzen und mit einem kleinen Snack verbinden“, rät Petzold. Lutscher und Eis am Stiel sollten, wenn überhaupt, nur während solcher Pausen verzehrt werden, denn sie können schwere Verletzungen in Mund- und Rachenraum verursachen, wenn das Kind beim Laufen hinfällt.
Weitere Informationen und einen Spielplatzcheck gibt es hier.
Beim Spielplatzbesuch sollten nicht fehlen:
- Getränke und kleine Snacks
- Pflaster
- Altersgerechtes Spielzeug
- Wechselkleidung (etwa auf dem Wasserspielplatz)
- UV-Schutz (Creme und Mütze)