Die Antwort auf diese Frage hat Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Barmer:
An heißen Sommertagen oder beim Sport sollte man nicht vergessen, mehr als gewöhnlich zu trinken. Dies ist allgemein bekannt und auch richtig so. Aber Vorsicht. Man kann es mit der Flüssigkeitszufuhr auch übertreiben und schlimmstenfalls eine „Wasservergiftung“ bekommen, die tödlich enden kann. Dies passierte zum Beispiel im Jahr 2007 einer Amerikanerin, die bei einem Wettbewerb binnen wenigen Stunden knapp acht Liter Wasser getrunken hatte, ohne auf die Toilette zu gehen. Bei solch einer massiven Flüssigkeitszufuhr innerhalb kurzer Zeit kann zu viel Wasser ins Blut gelangen und damit auch das Elektrolytgleichgewicht in- und außerhalb der Körperzellen durcheinanderbringen. Eine mögliche Folge sind dann auch schwere Schäden im Gehirn. Welche Wassermenge dies tatsächlich bewirkt, hängt unter anderem vom Körpergewicht, der Elektrolytzufuhr und dem Zeitraum der Flüssigkeitsaufnahme ab. Wer jedoch von vorn herein kein unnötiges Risiko eingehen will, sollte von einer extrem hohen Flüssigkeitszufuhr ohne triftigen Grund dringend absehen. Auch wenn der tatsächliche Bedarf von vielen Faktoren abhängt und je nach Alter der Person und Begleiterkrankungen wie zB. einer Herz- oder Nierenschwäche unterschiedlich ist, gilt als grober Richtwert, 1,5 bis 2 Liter am Tag zu trinken. Mehr als drei bis vier Liter sollte man aber nicht einfach so trinken. Bei Hitze oder körperlicher Anstrengung sieht das anders aus. Dann können es auch mehr als 2,5 Liter am Tag sein. Aber auch hier gilt, die Menge möglichst gut über den Tag hinweg zu verteilen.