Manche Menschen setzen bei Ohrenschmerzen auf Knoblauch. Ob die Knolle tatsächlich schmerzlindernd wirkt, erklärt Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Barmer.
Wer Ohrenschmerzen oder sogar eine Mittelohrentzündung hat, muss nicht gleich zu herkömmlichen Medikamenten greifen. Unter Umständen kann das Hausmittel Knoblauch helfen. Denn Knoblauch ist stark antibakteriell und desinfizierend. Dadurch kann es wie ein natürliches Antibiotikum wirken. Dabei sind die Anwendungsmöglichkeiten verschieden. Am einfachsten ist es, eine Zehe zu schälen und sie anschließend nicht zu tief ins Ohr zu stecken. Alternativ kann man den Knoblauch über einem Wattebauch auspressen und diesen einsetzen. Wer keine Zehe oder Watte im Ohr möchte, kann es auch mit Knoblauchöl als etwas komplizierterer Variante versuchen. Dazu den Knoblauch auspressen, zusammen mit Olivenöl eine Stunde sieden und abschließend abkühlen lassen, absieben und in eine braune Flasche geben. Vor Gebrauch etwas Öl erwärmen, etwa durch einen in heißem Wasser erhitzten Löffel, auf eine Pipette ziehen und zwei Troffen ins betroffene Ohr geben. Dies kann man stündlich wiederholen. Die Anwendung sollte aber nur bei intaktem Trommelfell durchgeführt werden. Wenn nach 24 Stunden die Schmerzen nicht deutlich nachlassen, besser einen Arzt aufsuchen. Sollte bei Kindern der Verdacht auf Mittelohrentzündung bestehen, ist ein sofortiger Arztbesuch ratsam, ohne vorherige Knoblauch-Anwendung.