Wer einen Garten hat, kann sich jetzt kaum zurückhalten: Vieles muss nach dem Winter wieder auf Vordermann gebracht werden, und falls Neues gepflanzt werden soll, ist das Frühjahr die beste Zeit für viele Pflanzen. Beim Unkraut jäten, Blumen einpflanzen, Sträucher setzen oder Rasenmähen kann man sich schnell mal verletzen. "Die richtige Vorbereitung kann Verletzungen vermeiden", so Dr. Utta Petzold, Medizinerin bei der Barmer GEK.
Arbeitskleidung und Arbeitsgeräte
Normalerweise reicht eine Latzhose oder ein paar alte Sachen. Bei gefährlichen Arbeiten wie Baumfällen oder dem Einsatz von Chemikalien sind Schutzausrüstung und -brille und eine Staubmaske nötig. "Gartenhandschuhe können vor kleineren Wunden schützen", rät Petzold. Auch die richtige Auswahl der Arbeitsgeräte kann Unfälle vermeiden. Sie sollten stabil, sicher, ergonomisch und technisch fehlerfrei sein. Vor allem Elektro-Geräte sollten Gütesiegel tragen, etwa des TÜV oder des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE). Zusätzlich sollten Gartengeräte vor dem ersten Einsatz auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft werden.
Kommt es trotz aller Vorsicht zu einer Verletzung, ist die Gefahr groß, dass Schmutz in die Wunde gerät und sie sich entzündet. Gefährliche Bodenkeime wie das Tetanusbakterium können auf diesem Weg in den Körper gelangen. Ein wirksamer Tetanusschutz gehört daher für Gärtner zur "Grundausstattung". Ob der Impfschutz ausreicht, kann der Hausarzt anhand des Impfpasses erkennen und gegebenenfalls die Impfung auffrischen. Bei schönstem Sonnenschein, aber auch bei bewölktem Himmel, ist bereits im Frühjahr ein UV-Schutz notwendig, damit man sich keinen Sonnenbrand einhandelt. "Regelmäßiges Eincremen mit dem passenden UV-Schutzfaktor und eine Kopfbedeckung vermeiden unliebsame Folgen eines sonnigen Tages im Garten", meint Petzold. Hinweise zur Sonnenintensität für den eigenen Standort kann unter www.uv-index.de abgerufen werden. Zusätzlich ist es sinnvoll, während der Gartenarbeit ausreichend zu trinken. Für Gesunde gilt ein Richtwert von mindestens zwei Litern pro Tag, an heißen Tagen oder bei großer Anstrengung deutlich mehr. Dabei ist Wasser für Gärtner der beste Durstlöscher.
Gesundheitszustand
Vorsicht ist anzuraten, sobald Krankheiten die körperliche Leistungsfähigkeit einschränken. Petzolds Tipp: "Bleiben Sie in Bezug auf Ihre Gesundheit Realist und muten sich keine übergroßen Anstrengungen zu. Besser ist es, sich Hilfe bei Familie oder Freunden zu holen – oder einfach langsamer vorzugehen." Allergiker sollten je nach Art der Allergie entweder auf Gartenarbeit verzichten oder sich vom Allergologen beraten lassen, ob mit Hilfe von Medikamenten beziehungsweise einer Hyposensibilisierung der Aufenthalt im Freien genossen werden kann.
Zu guter Letzt rät Petzold vor allem Familien mit kleinen Kindern, bei der Auswahl der Bepflanzung auf giftige Pflanzen wie Alpenveilchen oder Maiglöckchen zu verzichten. Unliebsame Begegnungen mit Wespe, Biene und Co. sind zwar unangenehm, aber glücklicherweise zumeist harmlos. Ausnahme sind auch hier Allergiker, die sich für solche Fälle wappnen müssen.