Bäume und Hecken beschneiden, den Rasen vertikutieren oder neue Pflanzen setzen, Hobbygärtner haben in diesen Tagen viel zu tun. Doch auch wenn Gartenarbeit durchaus anstrengend sein kann, blühen viele Menschen dabei auf.
Die körperliche Betätigung an der frischen Luft und in der Natur hat viele positive Seiten. „Je nach Art der Tätigkeit kann Gartenarbeit körperlich genauso anstrengend und vor allem genauso effektiv wie das Training in einem Fitnessstudio sein. Allein das Umgraben von Beeten und auch das Rasen mähen bedeutet für den Körper eine hohe Anforderung an Kraft und Ausdauer“, so Dr. Utta Petzold, Medizinerin bei der Barmer. Insgesamt summieren sich aber auch weniger intensive Arbeiten, und tragen so zu einem Plus an Bewegung bei. Zudem sinkt durch die Arbeit im Grünen der Cholesterinspiegel, und Stoffwechsel und Kreislauf werden angeregt. „Gartenarbeit wirkt beruhigend auf den Körper. Der Puls wird langsamer, die Herzfrequenz gleichmäßiger, und der Blutdruck sinkt“, nennt Petzold Beispiele für die wohltuende Wirkung von Gartenarbeit. Und auch geistig profitieren Hobbygärtner von der Tätigkeit an der frischen Luft, denn beim fokussierten Arbeiten werden Nebengeräusche oder andere Störfaktoren häufig einfach ausgeblendet, so dass die Konzentrationsfähigkeit steigt. Außerdem hat die Kombination aus Licht und Bewegung in der Natur auch positive Effekte auf die Psyche. Stress wird abgebaut, emotionale Belastungen, Depressionen und Ängste reduziert. Nicht ohne Grund wird Gartenarbeit auch als Therapie bei Depressionen und Burn-Out eingesetzt.
Tetanusschutz nicht vergessen
Wer jetzt ambitioniert ans Werk gehen möchte, sollte aber zunächst seinen Tetanusschutz überprüfen und gegebenenfalls auffrischen. „Eine Infektion mit Tetanus kann zu schweren gesundheitlichen Problemen führen. Hervorgerufen wird die Erkrankung durch das Bakterium Clostridium tetani. Gelangen dessen Sporen durch eine kleine Wunde in die Haut, wandern die von ihnen produzierten Toxine unter Umständen bis ins zentrale Nervensystem“, erklärt Petzold. Schon vermeintlich harmlose Wunden können daher gefährlich werden. Neben der vorbeugenden Impfung rät die Expertin auch zur Arbeit mit Gartenhandschuhen, um Verletzungen zu vermeiden. Außerdem hilft geeignetes Gartenwerkzeug, möglichst sicher und rückenfreundlich arbeiten zu können. Ausziehbare Teleskopstiele zum Beschneiden von Ästen tragen beispielsweise zur Sicherheit bei, weil das Arbeiten auf einer Leiter und die damit verbundenen Gefahren reduziert werden. Gute Astscheren können den nötigen Kraftaufwand und damit einhergehende Verspannungen verringern. Die Arbeit an einem Hochbeet gilt als besonders rückenfreundlich, weil stundenlanges Knien vermieden wird. Wer doch länger auf den Knien arbeitet, sollte diese mit speziellen Kissen oder Polstern schützen.
„Insgesamt ist es sinnvoll, regelmäßig eine andere Körperhaltung einzunehmen und Pausen einzulegen, in denen auch getrunken wird. Wer ein größeres Projekt vor sich hat, sollte dieses auf mehrere Tage verteilen, damit die Gartenarbeit stressfrei bleibt“, rät Petzold.
INFO: UV-Schutz im Garten
Viele Hobbygärtner unterschätzen aufgrund der noch etwas kühleren Temperaturen die Kraft der Frühlingssonne. Um unliebsame Begleiterscheinungen wie Sonnenbrand und Co. zu vermeiden, sollte man beim Arbeiten in der Sonne eine Kopfbedeckung mit Nackenschutz tragen und freie Körperstellen mit entsprechenden Sonnencremes schützen. Wie stark die UV-Strahlung ist, kann man tagesaktuell unter www.uv-index.de nachlesen.