Kribbelnde Nasen, laufende Nasen, rote Nasen – mit dem Herbst startetauch wieder die Erkältungszeit und damit die Schnupfensaison. Da hat man schnell die Nase voll, und das im doppelten Wortsinn. Auf der Suche nach Linderung haben sich zwei Dinge besonders bewährt: richtiges Schnäuzen und das richtige Nasenspray.
Allen Anstrengungen zum Trotz fangen sich die meisten Menschen im Herbst früher oder später eine Erkältung ein. Zu den Symptomen gehört dann oft auch ein Schnupfen, der sich meist durch Niesen ankündigt. Auch wenn man diesen Reiz manchmal unterdrücken möchte, raten Experten, ihm doch nachzugeben. Denn Niesen ist ein Schutzreflex, der Nasensekret und Staub aus der Nase entfernt und den Rachenraum von Schleim befreit. „Wer sich beim Niesen die Nase zuhält, erhöht den Druck in den Nasenhöhlen. Dadurch werden die Krankheitserreger in die Nebenhöhlen oder in Richtung Mittelohr gedrückt. Das kann zu einer Entzündung führen“, erklärt Nadja Dörr, Apothekerin bei der Barmer GEK. Besser sei es, nach dem Niesen beide Nasenlöcher einzeln auszuschnauben. Wer das Taschentuch zückt, sollte darauf achten, nicht zu heftig zu schnauben.
Denn zu kräftiges Schnäuzen erhöht den Innendruck in der Nase, wodurch ebenfalls wieder die Erreger in die Nasennebenhöhlen gedrückt werden können. Bei Kindern birgt zu heftiges Schnäuzen sogar die akute Gefahr einer Mittelohrentzündung, weil die Verbindung zwischen Nase und Ohr kürzer ist und somit auch Krankheitserreger schneller eindringen können.
Das „richtige“ Nasenspray kann lindern
Statt ständig zu schnäuzen, sollten Schnupfengeplagte lieber zu einem Nasenspray greifen. Zwischen den auf dem Markt befindlichen Präparaten gibt es vor allem zwei Unterschiede: Die einen haben eine abschwellende Wirkung auf die Nasenschleimhaut, die anderen, meist auf Salzwasser basierend, einen vorwiegend pflegenden und befeuchtenden Effekt. Die rezeptfrei erhältlichen, abschwellend wirkenden Nasensprays aus der Apotheke helfen oft sehr schnell. Die enthaltenen Wirkstoffe (Alpha-Sympathomimetika) sorgen dafür, dass sich die Gefäße der Schleimhaut zusammenziehen und so die Schleimhaut abschwillt. Bei akuten Erkältungen ist ihr Einsatz sinnvoll, weil dadurch die Nasennebenhöhlen besser belüftet und einer Entzündung trotz Atemwegsinfektion vorgebeugt wird. Doch Dörr warnt: „Abschwellend wirkende Nasensprays sollten nur maximal sieben bis zehn Tage lang genutzt werden, da es ansonsten zu einer Schädigung der Nasenschleimhaut kommen kann. Außerdem besteht die Gefahr der Abhängigkeit, weil die Nasenschleimhaut ohne dieses Medikament nicht mehr von allein abschwillt.“
Gesalzene Alternative
Isotone Nasensprays auf Basis von (Meer-)Salz wirken pflegend und befeuchtend auf die Nasenschleimhaut, eine abschwellende Wirkung besitzen sie allerdings nicht. Ihr Salzgehalt entspricht der Salzkonzentration der Körperflüssigkeiten. Sie sind für den Dauergebrauch geeignet. Ihr Vorteil: Die Gefahr der Abhängigkeit besteht nicht und durch die feuchten Nasenschleimhäute können sich Krankheitserreger nicht so leicht festsetzen. Eine leicht abschwellende Wirkung besitzen hingegen hypertone Salz-Nasensprays. Diese enthalten eine höhere Salzkonzentration als isotone Sprays. Der leicht abschwellende Effekt kommt dadurch zustande, dass der Nasenschleimhaut überschüssiges Wasser entzogen wird.
Vorteil Nasendusche
Ähnliche Vorteile bietet der regelmäßige Einsatz der Nasendusche. Sie hält die Nasenschleimhäute feucht und entfernt zähes Sekret, Staub oder auch Pollen. „Auch wenn der Einsatz der Nasendusche auf den ersten Blick nicht besonders attraktiv erscheint: Die Selbstreinigungsfunktion der Schleimhaut wird bei regelmäßiger Anwendung gefördert und kann damit Erkältung vorbeugen“, so Dörr.