Vor allem kleine Kinder und Säuglinge leiden immer wieder mal unter Durchfall. Auch wenn er meist harmlos ist, sollten Eltern die Erkrankung nicht auf die leichte Schulter nehmen und den Nachwuchs genau beobachten.
Kleine Kinder und Säuglinge verlieren bei Durchfall besonders schnell Flüssigkeit und Salze. Je jünger das Kind, desto gefährlicher kann es werden. „Ist der Wasserverlust sehr groß, trocknet das Kind unter Umständen aus, im schlimmsten Fall kann es zu Kreislaufproblemen oder -versagen kommen. Eltern sollten daher rechtzeitig zum Arzt, und außerdem auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, bei Bedarf mit einem Elektrolytzusatz, achten“, rät Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer. Hinweise auf eine Austrocknung gibt unter anderem die Haut. Ist sie weiß und bleibt beim Zusammendrücken eine Hautfalte stehen, deutet das auf zu wenig Flüssigkeit hin. Schläfrigkeit und ein trockener Mund sind weitere Indizien, die einen Arztbesuch dringend notwendig machen. Haben Babys mehr als fünf Mal täglich und Kleinkinder mehr als drei Mal pro Tag einen dünnen Stuhl, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch bei Brechdurchfall, wenn das Kind gar nichts mehr trinkt, hohes Fieber hat oder die Bauchdecke verhärtet ist, sollte umgehend ein Kinderarzt aufgesucht werden. Dieser benötigt für die Ursachenforschung einige Angaben der Eltern, beispielsweise, wie oft am Tag das Kind Durchfall hat, welche Farbe und Form dieser hat, und ob das Kind an allgemeiner Schwäche leidet.
Hilfe zu Hause
Auch zu Hause können Eltern viel tun, um dem Nachwuchs zu helfen. Das Wichtigste: regelmäßig trinken, am besten in kleinen Mengen. „Babys, die an der Brust trinken, sollten häufiger angelegt werden. Erhält ein Säugling Flaschennahrung, kann diese mit einer fertigen Glucose-Elektrolytlösung verdünnt gegeben werden. Hilfreich ist auch zimmerwarmer, dünner Fenchel- oder Kamillentee. Um den Salzhaushalt wieder ins Lot zu bringen, kann man eine Prise Salz und einen Teelöffel Traubenzucker zusetzen“, rät Günther. Bei älteren Kindern können gesalzene Brühen und Gemüsesäfte helfen, den Verlust von Elektrolyten, Nährstoffen und Vitaminen auszugleichen. Den gleichen Effekt haben verdünnte Obstsäfte, die von Natur aus Ballast- und Gerbstoffe sowie Kalium enthalten. Dazu zählen Apfel-, Bananen-, Orangen- und Blaubeersaft. Sobald Hunger einsetzt, kann man geriebene Äpfel, Zwieback, Kartoffelpüree oder Möhrenbrei anbieten. „Das Kind sollte möglichst schnell wieder zu normaler Kost zurückkehren. Einen guten Einstieg bieten leicht verdauliche und fettarme Speisen“, so Günther.