In der heißesten Zeit des Jahres gehört Schwitzen dazu. Es ist eine normale Reaktion auf Wärme. Wie stark wir schwitzen, ist nicht nur genetisch bedingt, sondern hängt zudem von unterschiedlichen Faktoren, wie beispielsweise Übergewicht oder auch Erkrankungen ab. Klar ist aber, dass das natürliche Phänomen des Schwitzens zu einem echten Geruchsproblem werden kann.
Schwitzen ist für den Körper lebenswichtig. „Der vom Körper ausgeschiedene Schweiß legt sich wie ein Film auf die Haut und kühlt uns ab. Auf diese Weise regulieren wir unsere Körpertemperatur“, erklärt Dr. Utta Petzold, Dermatologin bei der Barmer. Schweiß besteht vor allem aus Wasser und Salzen und ist zunächst vollkommen geruchsneutral. Der unangenehme Geruch entsteht erst, wenn Bakterien den Schweiß zersetzen und dadurch Abbauprodukte wie beispielsweise Buttersäure entstehen.
Hilfe aus der Drogerie
Je länger sich die Bakterien verbreiten, desto stärker wird der Geruch. Abhilfe versprechen verschiedene Sprays, Roller oder Stifte. Unterschieden wird dabei zwischen Deodoranzien und Antitranspiranzien. Klassische Deos hemmen das Wachstum der geruchsbildenden Bakterien und überdecken den Geruch außerdem mit Parfümölen. Die Ausscheidung von Schweiß wird mit ihnen allerdings nicht verringert, das leisten die Antitranspiranzien. Sie enthalten beispielsweise Aluminiumsalze, die in den Ausfuhrgängen der Schweißdrüsen zu einer Pfropfbildung führen und diese dadurch verengen. Die Ausscheidung von Schweiß wird auf diese Weise verringert. Ein Nachteil dieser aluminiumenthaltenden Antitranspiranzien sind mögliche Hautreizungen in Form von Jucken oder Brennen. Ob aluminiumsalzenthaltende Präparat zu Gesundheitsschäden führen, wurde bisher weder bestätigt noch widerlegt, von einem täglichen Gebrauch oder der Benutzung auf frisch rasierter Haut raten Experten allerdings ab.
Egal, welches Präparat morgens auf die Haut aufgetragen wird, es gibt weitere Möglichkeiten, unangenehme Geruchsüberraschungen zu reduzieren. Eine Methode hat sich dabei laut Petzold als besonders wirksam erwiesen: „Achselhaare vergrößern die Oberfläche, auf der sich Bakterien ansiedeln und verbreiten können. Wer diese entfernt oder kürzt, verbessert außerdem die Belüftung der Haut und trägt damit zur Kühlung und zu einer geringeren Schweißproduktion bei“, so die Expertin. Auch die Auswahl der Kleidung kann helfen. Natürliche Materialien wie beispielsweise Baumwolle oder Seide verringern das Schwitzen. Zudem sollten die Kleidungsstücke nicht zu eng sitzen, damit mehr Luft an die Haut gelangen kann. Und auch bei der Ernährung kann man einiges tun, um übermäßiges Schwitzen zu vermeiden. „Koffeinhaltige Getränke und Alkohol, aber auch scharfe Gewürze, begünstigen starkes Schwitzen. Es lohnt sich daher, lieber auf Wasser oder Fruchtsaftschorlen umzusteigen und sich beim Würzen etwas zurückzuhalten“, rät Petzold.