„Jumping fitness“ heißt der Trend, der vor einigen Jahren aus Tschechien nach Deutschland kam. Mit kindlichem Hüpfen auf dem Trampolin hat dieser Sport allerdings nichts zu tun. Zu schneller Musik trainieren Ambitionierte auf einem Trampolin mit Haltegriff, in einer Kombination aus Schritten und Sprüngen. Die schweißtreibenden Übungen werden begleitet von rhythmischer Musik, die den Takt vorgibt und gleichzeitig den Spaßfaktor erhöht.
Der Trendsport ist nicht nur ein guter Ausgleich für die Seele, sondern bietet auch viele Vorteile für den Körper. Jumping fitness verbessert die Koordination und den Gleichgewichtssinn, fördert die Konzentration, stärkt die Knochen und aktiviert den Stoffwechsel. „Beim Jumping fitness werden Sprünge mit Schritten aus der Aerobic und dem Kampfsport kombiniert, dadurch wird das Training sehr abwechslungsreich. Entscheidend ist die Technik, mit der auf dem kleinen Trampolin gesprungen wird, und die in einem Einsteigerkurs vermittelt wird. Denn um die Gelenke zu schonen, sollte man nicht in die Höhe springen, sondern versuchen, sein Gewicht zu verlagern und mehr in das Trampolin hineinzuspringen“, erklärt Klaus Möhlendick, Diplom-Sportwissenschaftler bei der Barmer. Bei jeder Übung ist der Oberkörper leicht vorgebeugt, die Knie sind nicht durchgestreckt und der Rumpf sollte möglichst stabil gehalten werden. Das Warm-up beginnt mit langsamer Musik noch relativ ruhig. Sobald jedoch das Tempo anzieht, und schnelle mit langsamen Bewegungen kombiniert werden, kann man durchaus an seine Grenzen kommen. „Auch wenn das Training Spaß macht, und man sich von der Gruppe mitreißen lässt, sollte jeder darauf achten, in seinem eigenen Tempo zu trainieren“, rät Möhlendick. Gerade Einsteiger sollten auf die Signale ihres Körpers hören, um sich nicht zu überfordern.
Gutes Ausdauer- und Ganzkörpertraining
Durch die Kombination von schnellen und langsamen Bewegungen und Sprüngen ist das Training auf dem Trampolin ein hervorragendes Herz-Kreislauf-Training. Es fördert die Ausdauer und stärkt eine Vielzahl von Muskeln, darunter vor allem Bein-, Bauch-, Po- und Rückenmuskeln. So kann man auf diese Weise je nach Fitnesslevel und Intensität des Trainings bis zu 500 Kalorien pro halbe Stunde verbrennen. Zwischen den einzelnen Trainingseinheiten werden kleine Trink- und Balancepausen durchgeführt, in denen man sein Gleichgewicht auf einem Bein halten sollte. Selbst das Cool-down zum Abschluss wird auf dem Trampolin durchgeführt, beispielsweise mit Sit-ups und Dehnübungen.
Grundsätzlich kann man Jumping fitness auch zu Hause betreiben. Voraussetzung ist neben dem Wissen über die richtige Sprungtechnik natürlich das passende Trainingsgerät. „Beim Kauf eines Trampolins für die eigenen vier Wände sollte man sich vor allem Gedanken über die Größe machen. Generell gilt: Je größer, desto mehr Bewegungsfreiheit hat man. Große Menschen sollten beim Kauf immer ein größeres Trampolin bevorzugen, um die Verletzungsgefahr zu verringern“, so Möhlendick. Die Sprungmatte sollte möglichst an Seilen und nicht an Federn befestigt sein, die Stärke der Spannung ist dabei abhängig vom Körpergewicht und der Intensität des Trainings. Hier ist es sinnvoll, sich beraten zu lassen. Geeignet ist Jumping fitness für fast jeden, wenn man beim Training auf seinen Körper hört. Vorsichtig sein sollten allerdings schwangere Frauen oder auch Menschen mit einem Herzschrittmacher. Hier ist eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt sinnvoll.