Das Bundesgesundheitsministerium hat Eckpunkte für einen Corona-Bonus vorgelegt, mit dem die Leistungen von Pflegekräften in Krankenhäusern und in der Langzeitpflege gewürdigt werden sollen. Wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, stellt der Bund dafür eine Milliarde Euro zur Verfügung. Mit dem Bonus wird das große Engagement der Pflegekräfte bei der Versorgung von Corona-Patientinnen und -Patienten gewürdigt, aus Sicht der Barmer sind jedoch weitere Maßnahmen für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege notwendig.
Berlin, 24.02.2022 – Die geplante Prämie soll an Pflegekräfte gezahlt werden, die während der Pandemie eine herausragende Leistung erbracht haben. Für Pflegeprämien im Bereich der Krankenhäuser und der Pflegeeinrichtungen werden dazu jeweils 500 Millionen Euro aus Bundesmitteln verausgabt.
In den Krankenhäusern entscheiden die Träger gemeinsam mit der Beschäftigtenvertretung über die Prämienberechtigten und die jeweilige Prämienhöhe. Welche Krankenhäuser grundsätzlich anspruchsberechtigt sind und welche Beträge den einzelnen Krankenhäusern ausgezahlt werden sollen, ermittelt das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK). Dabei sollen nur solche Krankenhäuser ausgewählt werden, die eine erhebliche Zahl an COVID-19-Beatmungsfällen im Jahr 2021 behandelt haben. Im Bereich der Altenpflege werden die Pflegeeinrichtungen und weitere Arbeitgeber in der Pflege verpflichtet, ihren Beschäftigten ab dem 30.06.2022, spätestens bis zum 31.12.2022, einen Pflegebonus zu zahlen. Den höchsten Bonus von bis zu 550 Euro sollen Vollzeitbeschäftigte in der direkten Pflege und Betreuung erhalten.
Bereits im Jahr 2020 erhielten die Pflegekräfte im Krankenhaus und in den Pflegeeinrichtungen Corona-Prämien. Die Pflegekassen zahlten damals Mittel in Höhe von knapp 900 Millionen Euro an die Pflegeeinrichtungen für die Beschäftigten aus. Da das seinerzeit gewählte Auszahlungsverfahren sehr aufwendig war, ist bei der Umsetzung des aktuell geplanten Bonus eine möglichst verwaltungsarme Lösung nötig.
Die Prämie wird nur einem Teil der Beschäftigten zu Gute kommen. Sie ist aus Sicht der Barmer jedoch ein Signal für die Wertschätzung der Arbeit der Pflegekräfte. Allerdings kann dies nur ein Schritt sein. Nötig sind insgesamt bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege. Dabei geht es nicht nur um eine angemessene Vergütung, sondern vor allem um möglichst planbare und familienfreundliche Arbeitszeiten. Wichtig ist zudem, dass die Personalschlüssel eingehalten und mehr Fachkräfte in den Einrichtungen gewonnen werden.