Die Charité – Universitätsmedizin Berlin und die Barmer starten jetzt eine Kooperation zur telemedizinischen Mitbetreuung von Patienten mit chronischer Herzschwäche in der integrierten Versorgung. Das Konzept baut auf den positiven Ergebnissen der Fontane-Studie der Charité auf, die erstmals nachgewiesen hatte, dass Telemedizin das Leben von Herzpatienten verlängern kann.
Berlin, 24.01.2020 – Rund 2,5 Millionen Deutsche leiden an einer chronischen Herzinsuffizienz, jährlich kommen rund 300.000 Neuerkrankungen hinzu. In den vergangenen zehn Jahren war sie die häufigste Ursache für stationäre Aufnahmen. Die Fontane-Studie hatte gezeigt, dass Telemedizin hilft, Krankenhausaufenthalte zu reduzieren und Unterschiede in der Versorgung von Herzinsuffizienz-Patienten im ländlichen Raum und in Metropolregionen auszugleichen.
Professor Doktor Ulrich Frei, Vorstand Krankenversorgung der Charité: „Die telemedizinische Mitbetreuung von Patientinnen und Patienten ist ein erfolgreiches Beispiel für den Nutzen von digitaler Medizin. Gleichzeitig wird dadurch die Verbindung ambulanter Versorgung und Einrichtungen der Maximalversorgung gestärkt. Damit trägt Telemedizin dazu bei, die Qualität der Patientenversorgung zu verbessern – und das unabhängig vom Wohnort. Wir sind stolz, an der Charité das Konzept der telemedizinischen Mitbetreuung von Herzinsuffizienz-Patienten von der erfolgreichen Forschung konsequent für die medizinische Versorgung weiterzuentwickeln. Die Charité hat deshalb einen Arbeitsbereich Kardiovaskuläre Telemedizin eingerichtet. Für die Zukunft hoffen wir, dass wir diese Versorgungsmöglichkeit allen Patientinnen und Patienten zugutekommen lassen können.“
Doktor Mani Rafii, Vorstandsmitglied der Barmer: „Die Digitalisierung ist ein Megathema im Gesundheitswesen. Ein ganz wesentliches Element davon ist die Telemedizin. Die Partnerschaft mit der Charité ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie digitale Angebote bereits heute die Versorgung verbessern können. Die Telemedizin wird die enge Mitbetreuung von Herzinsuffizienz-Patienten durch den behandelnden Arzt vor Ort nicht ersetzen, sie kann aber einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, Versorgungslücken zu schließen, allem voran in ländlichen Regionen.“
Die Charité und die Barmer arbeiten seit 2005 eng bei der telemedizinischen Forschung von Patienten mit Herzinsuffizienz zusammen. Sie haben zunächst im Projekt „Partnership for the Heart“ (gefördert vom damaligen Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie), gemeinsam mit den Konsortialpartnern, wichtige wissenschaftliche und technische Grundlagen für das anschließende Fontane-Projekt gelegt. Die Zusammenarbeit mit der Barmer wurde 2010 im Projekt „Gesundheitsregion der Zukunft Nordbrandenburg – Fontane“ und in der Fontane-Studie fortgesetzt. Die jetzige Kooperation ist ein Vertrag zur besonderen Versorgung nach § 140a Sozialgesetzbuch V.
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