Weniger verfügbare Notärzte bei steigenden Einsatzzahlen – besonders ländliche Gebiete haben zunehmend Schwierigkeiten, die gesetzliche Hilfsfrist ab Alarmierung einzuhalten. Um die Notfallversorgung zu sichern, erprobt das Projekt „Land|Rettung“ in Mecklenburg-Vorpommern ein neues Konzept für die Notfallmedizin. Zentrales Element ist die Unterstützung des Rettungsdienstes durch einen Telenotarzt. Die Barmer unterstützt gemeinsam mit anderen Krankenkassen diesen Ansatz für eine zukunftssichere Organisation des Rettungsdienstes.
Berlin, 28.02.2020 – Der Eigenbetrieb Rettungsdienst des Landkreises Vorpommern-Greifswald setzt gemeinsam mit der Klinik für Anästhesiologie der Universitätsmedizin Greifswald ein neues Konzept für den Rettungsdienst um. Ziel des Projektes "Land|Rettung“ ist es, die notfallmedizinische Versorgung unter den speziellen Anforderungen eines dünn besiedelten ländlichen Raumes zu verbessern.
Dabei setzt das Vorhaben auf vier Säulen: Ausbau der Laienreanimation, Einführung einer Smartphone-App für ehrenamtliche mobile Ersthelfer sowie eine verbesserte Verzahnung der notärztlichen Versorgung und des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes. Das zentrale Element bildet die Einführung eines Telenotarzt-Systems. Der Telenotarzt unterstützt in Gebieten mit längerer Anfahrt den Rettungsdienst. Rettungsdienstmitarbeiter können über die telemedizinische Verbindung zu einem Arzt niederschwellig eine fachkundige (Zweit-)Meinung einholen. Der Einsatz prähospitaler Telemedizin dient dabei der Unterstützung und Qualitätssicherung, um über räumliche Distanzen hinweg Kompetenzen verfügbar zu machen.
Das Projekt wird durch den Innovationsfonds mit insgesamt circa 5,4 Millionen Euro für drei Jahre gefördert. Das Land Mecklenburg-Vorpommern, Leistungserbringer, Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung beteiligen sich, die Erprobungsphase wird wissenschaftlich begleitet. Im Erfolgsfall kann ein Transfer dieser neuen Versorgungsform in vergleichbare Regionen erfolgen. So hat bereits während des laufenden Projektes auch der Nachbarlandkreis Vorpommern-Rügen eigene Rettungswagen für die Zusammenarbeit mit dem Telenotarzt ausgerüstet; die telemedizinische Versorgung erfolgt dabei rettungsdienstübergreifend durch den Telenotarzt des Projektes „Land|Rettung“.
Nach Projektende wird die Arbeit des Telenotarztsystems durch Landesmittel abgesichert. Die Kosten zum Betrieb des Telenotarztsystems sollen perspektivisch in die Regelfinanzierung des Rettungsdienstes überführt werden.
Weitere Informationen:
https://land-rettung.de
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