Rund 20 Prozent der Bevölkerung sind zeitweise oder dauerhaft von psychischen Problemen und Erkrankungen betroffen. Doch nach wie vor prägen voneinander getrennte Versorgungspfade im Gesundheitswesen die Versorgung und Behandlung von Erkrankungen. Mit dem Projekt RECOVER soll die Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen durch eine sektorenübergreifende Zusammenarbeit zwischen ambulantem und stationärem Bereich verbessert werden.
Berlin, 18.09.2019 – Die Barmer hat ihr Engagement im Bereich der sektorenübergreifenden Versorgung verstärkt. Beispielhaft für Deutschland wird ein Modell der Versorgung psychischer Erkrankungen erprobt: Das durch den Innovationsfonds geförderte Projekt RECOVER strebt eine optimierte Versorgung für Patienten mit psychischen Erkrankungen unterschiedlicher Schweregrade und deren Angehörigen an, um eine höhere Chance auf eine schnelle und umfassende Gesundung beziehungsweise eine spürbare Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen. Die Gütekriterien liegen hierbei besonders auf der sektorenübergreifenden Koordination, einer dem Schweregrad entsprechenden Stufung und der evidenzbasierten Medizin.
Menschen, die von psychischen Erkrankungen betroffen sind, sollen mit dem Projekt RECOVER die Möglichkeit einer besseren Versorgung über die Sektorengrenzen hinweg erhalten. Hier fehlt es vor allem an klaren Vereinbarungen für berufsgruppenübergreifende Versorgungspfade, einschließlich Diagnostik und Indikationsstellung. Bislang gibt es in der Regelversorgung keine Akutbehandlung im häuslichen Umfeld, die im Rahmen eines Behandlungsplans für Patienten mit schwerwiegenden psychischen Störungen sinnvoll sein kann.
Das Projekt wird sowohl in der großstädtisch-geprägten Region Hamburg als auch in einer ländlich-kleinstädtischen Region des Kreises Steinburg (Itzehoe) durchgeführt. Dort bringt das Projekt Hausärzte, Krankenhäuser, Arbeitgeber und Angehörigenverbände zusammen.
RECOVER ist ein durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördertes Projekt im Bereich neuer Versorgungsformen. Die Barmer kooperiert mit weiteren Partnern. Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf hat die Führung inne.