Die Qualität in vollstationären Pflegeinrichtungen soll für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen in Zukunft besser nachvollziehbar sein als bisher, schlechte Ergebnisse sollen in den Qualitätsberichten deutlich erkennbar sein. Aus diesem Grund wurde in den vergangenen Jahren ein neues System zur Darstellung der Pflegequalität erarbeitet, das heute in Kraft tritt. Es handelt es sich um eine wichtige Weiterentwicklung im Bereich der Pflege.
Berlin, 01.11.2019 – Von heute an gelten für die Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDK) und den Prüfdienst des Verbands der privaten Krankenversicherung die Vorgaben der Qualitätsprüfungs-Richtlinie (QPR), nach der die vollstationären Pflegeeinrichtungen in den kommenden Monaten geprüft werden. Die neue Qualitätsdarstellung in der vollstationären Pflege wurde notwendig, da das bisherige System der Pflegenoten weder die tatsächliche Qualität der Pflege in den Einrichtungen der Altenhilfe adäquat dargestellt noch – seit dem Start im Jahr 2009 – die erhoffte Transparenz über die Qualität der pflegerischen Versorgung gebracht hat.
Die gesetzliche Grundlage für den sogenannten Pflege-TÜV wurde 2015 neu formuliert. Seitdem wurde ein neues, indikatorengestütztes Qualitätsmessungsinstrument für Pflegeheime entwickelt, es wird die bisherigen Pflegenoten ersetzen. Es ist höchste Zeit für diese qualitative Weiterentwicklung. Das neue System läuft in den Pflegeheimen nun an, für den ambulanten Bereich ist eine Überarbeitung der Qualitätsdarstellung für das nächste Jahr geplant.
Zur Darstellung der Pflegequalität werden in Zukunft die Ergebnisse aus externen Qualitätsprüfungen des MDK wie zum Beispiel zur Wundversorgung oder zur Unterstützung Pflegebedürftiger bei der Ernährung berücksichtigt. Hinzu kommen Qualitätsindikatoren wie die erfolgreiche Verhinderung von Druckgeschwüren und die von den Einrichtungen selbst erhobenen Informationen (etwa zur Erreichbarkeit oder zur Personalausstattung).
Ergebnisse werden veröffentlicht
Die Ergebnisse der internen und externen Qualitätsprüfungen sowie der Informationen der Einrichtungen werden von den Ersatzkassen auf dem Webportal www.pflegelotse.de veröffentlicht. Mit den ersten Ergebnissen ist ab dem Frühjahr 2020 zu rechnen. Verbraucher haben dann die Möglichkeit, Informationen über die Qualität und die Leistungen der Pflegeeinrichtungen zu vergleichen.