Große regionale Unterschiede bei der zahnmedizinischen Versorgung und Vorsorge sind ein Ergebnis des Barmer-Zahnreports 2019. Dargestellt werden diese erstmals nach Bundesländern im Barmer-Zahngesundheitsatlas. So werden in Bayern gut 42 Prozent der Kinder mit Früherkennungsuntersuchungen erreicht, im Saarland hingegen nur knapp 27 Prozent.
Berlin, 12.07.2019 – „Wir wollen mit dem Atlas zur Zahngesundheit Transparenz schaffen und eine Diskussion über die bundesweiten Versorgungsunterschiede, Kosten und Nutzen anstoßen. Viele Ergebnisse lassen sich nicht zahnmedizinisch erklären“ so Professor Doktor Christoph Straub, Vorstandvorsitzender der Barmer. Die Untersuchungen der Barmer zeigen auch die regionalen Unterschiede bei der Inanspruchnahme von Diagnose-, Prophylaxe- und Therapieleistungen. Ein Grund hierfür könnte im höheren Präventionsverhalten in den östlichen Bundesländern liegen.
Gesetzliche Veränderungen in der zahnärztlichen Versorgung hatte es zuletzt mit dem am 11. Mai 2019 in Kraft getretenen Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) gegeben. So werden Festzuschüsse bei der Versorgung mit Zahnersatz und Zahnkronen ab dem 01.10.2020 um zehn Prozent auf generell 60 Prozent der Kosten für die Regelversorgung erhöht. Die gesetzlichen Krankenkassen gehen ab 2021 von jährlichen Mehrkosten in Höhe von circa 600 Millionen Euro durch die Regelungen aus. Die Forderung der Kassen nach vollständiger Transparenz des Abrechnungsgeschehens sowohl der vertraglichen als auch der privaten Leistungen beim Zahnersatz wurde bisher leider nicht umgesetzt.