Pflegende Angehörige brauchen mehr gesellschaftliche Unterstützung und Entlastung. Von großer Bedeutung dafür ist eine frühzeitige Beratung, mehr Unterstützung und Entbürokratisierung, sagte der Vorstandsvorsitzende der Barmer, Prof. Dr. Christoph Straub, bei der heutigen Vorstellung des aktuellen Barmer-Pflegereports. Die Planungen des Gesetzgebers zur Einführung eines jährlichen Entlastungsbudgets in der Pflege sind daher das richtige politische Signal.
Berlin, 08.11.2018 – Für den aktuellen Pflegereport hatte die Barmer die Situation der pflegenden Angehörigen genauer untersucht und eine repräsentative Befragung bei 1.900 Versicherten durchgeführt, die selbst Angehörige pflegen. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Angehörige mehr Unterstützung als bisher benötigen. Auch die Entlastung von Bürokratie wurde in der Befragung als wichtig genannt. Versicherte der Barmer werden daher in Kürze die Möglichkeit haben, den Hauptantrag auf Pflegeleistungen online zu stellen.
Zur Entlastung der pflegenden Angehörigen und zur Entbürokratisierung in der Pflege ist im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD ein jährliches Entlastungsbudget vorgesehen. Um Angehörige besser zu unterstützen, sollen darin zukünftig unter anderem Angebote der Kurzzeit- und Verhinderungspflege sowie der Tages- und Nachtpflege zusammengefasst werden. Aus Sicht der Barmer könnten auch die Entlastungsleistungen von aktuell 125 Euro monatlich in das Budget einbezogen werden.
Während es für Kurzzeit- und Verhinderungspflege Finanzierungshöchstbeträge unabhängig von der Einstufung in einen Pflegegrad gibt, sind die Zahlungen in der Tages- und Nachtpflege nach Pflegegraden gestaffelt. Damit wäre die mögliche finanzielle Auswirkung eines Entlastungsbudgets für die Soziale Pflegeversicherung schwer abschätzbar.