Schicksalsschläge sind für unsere Psyche eine riesige Belastung. Doch was hilft, wenn die Seele schnell Hilfe braucht? Wir haben einige Tipps zusammengestellt.
Wenn ein naher Verwandter oder eine Freundin eine unheilbare Krebsdiagnose bekommt, bricht Freunden und Verwandten häufig der Boden unter den Füßen weg. Oder wenn ein guter Bekannter einen Motoradunfall nicht überlebt, hinterlässt das Trauer und Hilflosigkeit. Die Betroffenen fühlen sich überfordert und der Schicksalsschlag ist allgegenwärtig. Doch mithilfe einiger Maßnahmen kann die psychologische Widerstandsfähigkeit gestärkt werden.
Trauergruppe, Einzelgespräche und Hotlines
Vielen Menschen hilft ein Gespräch über den Schicksalsschlag, um die herausfordernde Situation zu verarbeiten. Freundinnen und Freunde sowie die Familie können den Betroffenen helfen, indem sie sich Zeit für die Betroffenen nehmen und ihnen die Gelegenheit zum Gespräch bieten. Darüber hinaus gibt es auch professionelle Gesprächsangebote, beispielsweise von Trauerbegleitungen oder Selbsthilfegruppen. Denn vielen Menschen hilft es, sich mit anderen Personen auszutauschen, die eine ähnliche Situation erlebt haben. Im Internet gibt es zahlreiche Informationen, die auch auf lokale Angebote hinweisen. Zudem können Telefonseelsorge-Hotlines unterstützen, die Tag und Nacht erreichbar sind. „Jeder Mensch verarbeitet Schicksalsschläge anders. Allerdings ist das Gespräch besonders geeignet, damit Betroffene ihre Gefühle und Sorgen verarbeiten können. Dabei gibt es viele unterschiedliche Angebote, die den offenen Austausch fördern und geschützte Räume schaffen“, sagt Andrea Jakob-Pannier, Psychologin bei der Barmer.
Auch Kinder und Jugendliche brauchen im Umgang mit Schicksalsschlägen und Trauer besondere Unterstützung. Sie haben oft viele Fragen. Erwachsene sollten neugierige Fragen von Kindern geduldig beantworten, denn nur so können diese die Ausnahmesituation verstehen. „Ehrliche und kindgerechte Antworten helfen den Kindern zu verstehen, warum die Erwachsenen oder auch sie selbst traurig sind“, so Jakob-Pannier. Auch spezielle Kinderbücher können bei diesen Gesprächen genutzt werden.
Individuelle Verarbeitung und Rituale
Das Gefühl von Trauer und Hilflosigkeit zieht sich oft über einen langen Zeitraum und die Verarbeitung von einschneidenden Schicksalsschlägen gestaltet sich individuell. Aus diesem Grund muss jede und jeder selbst herausfinden, welche Maßnahmen in diesen besonderen Lebenssituationen helfen.
Neben den Gesprächen können auch feste Rituale dabei unterstützen, sich aktiv mit Trauer und Schmerz zu beschäftigen. Regelmäßige Besuche auf dem Friedhof können beispielsweise ein Weg sein, die Gefühle langfristig zu verarbeiten. Zudem können auch Erinnerungsstücke oder bestimmte Orte dabei helfen, positiv auf das Leben des Angehörigen oder Freundes zurückzublicken und langfristig wieder in den Alltag nach dem Schicksalsschlag zurückzufinden.
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