Bis Mitte April dauert die offizielle Fastenzeit in diesem Jahr. Ob Ananas-Diät, FdH(Friss die Hälfte)-Methode oder Zitronensaft-Kur – das Angebot an Diät- und Fasten-Strategien ist riesig. Dennoch kommen regelmäßig neue Ernährungsmodelle auf den Markt, mit denen das Abnehmen „garantiert“ klappen soll. Ganz weit vorn im Kampf gegen die Pfunde liegt derzeit das Teilzeit-Fasten. Es ist keine Diät im eigentlichen Sinne, sondern steht für das Essen nach einem bestimmten Zeitplan.
Es klingt mal wieder verlockend: Abnehmen ohne viel Aufwand, lästiges Kalorienzählen und vor allem ohne Heißhunger. Intermittierendes Fasten nennen Experten das Konzept, bei dem der Begriff zwar kompliziert klingt, die Methode aber ganz einfach ist. „Das Wort intermittierend stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie unterbrechend oder abwechselnd. Beim intermittierenden Fasten wechseln sich also Phasen, in denen gegessen wird, mit Zeiten, in denen man auf feste Nahrung verzichtet, ständig ab“, erklärt Micaela Schmidt, Diplom-Ökotrophologin bei der Barmer, das Prinzip des Teilzeit-Fastens. Wie lang die jeweiligen Zeitfenster sind, bleibt dem Abnehm-Kandidaten überlassen. Es gibt Modelle, in denen an bestimmten Tagen gegessen und gefastet wird, und solche, die einen einzelnen Tag in Essens- und Fasten-Phasen einteilen. Dieses tägliche Stunden-Fasten lässt sich relativ einfach in den Alltag integrieren, zumal die Nachtruhe in die Fasten-Phase einbezogen wird. Ein typischer Tagesplan könnte wie folgt aussehen: Frühstück zwischen 8 und 9 Uhr, Mittagessen zwischen 13 und 14 Uhr und Abendessen zwischen 18 und 19 Uhr.
Was bringt das Teilzeit-Fasten?
Befürworter des Teilzeit-Fastens verweisen gerne auf die zahlreichen Vorteile der Methode. So soll sie beispielsweise dabei helfen, wieder echten Hunger von Appetit unterscheiden zu können. Darüber hinaus soll der tägliche Fasten-Modus die Fettverbrennung ankurbeln, Entzündungsprozesse hemmen, die Cholesterinwerte verbessern und vor allem überflüssige Pfunde ohne den gefürchteten Jo-Jo-Effekt purzeln lassen. Allerdings findet beim intermittierenden Fasten keine langfristige Ernährungsumstellung statt, kritisiert Schmidt. Die Expertin warnt daher vor zu viel Euphorie: „Die positiven gesundheitlichen Eigenschaften des Teilzeit-Fastens sind zwar wissenschaftlich belegt, allerdings bislang nur in Studien mit Mäusen. Inwiefern sich die Ergebnisse tatsächlich auch auf den Menschen übertragen lassen, müssen weitere Forschungen erst noch zeigen.“ Und auch wenn Abnehm-Willige sich während der Essens-Phasen prinzipiell ganz normal ernähren dürften, bedeute das nicht, dass sie in dieser Zeit wahllos alles in sich hineinstopfen dürften. Fast Food, Süßigkeiten und Softdrinks seien auch beim Teilzeit-Fasten tabu.