Die Antwort auf diese Frage hat Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Barmer:
Manche Menschen sind bereits morgens um fünf Uhr putzmunter, während andere sich erst Stunden später mühsam aus dem Bett schälen. Aber sind Frühaufsteher tatsächlich erfolgreicher als Langschläfer? Frei nach dem Motto, der frühe Vogel fängt den Wurm? Auch wenn es hierzu keine pauschale Antwort gibt, spricht doch Einiges für diese These. So fällt es dem menschlichen Gehirn in der Regel leichter, morgens zu arbeiten anstatt nachmittags und abends. Zudem ernähren sich Frühaufsteher deutlich besser als Langschläfer, wie Forscher des National Institute for Health and Welfare in Helsinki in einer Umfrage zu Schlaf- und Ernährungsgewohnheiten herausgefunden haben. Andere Studien haben ergeben, dass Langschläfer generell weniger aktiv sind. Zusammen mit der tendenziell schlechteren Ernährung ergibt sich so ein eher ungesünderes Gesamtbild. Eine durch das „Harvard Business Review“ veröffentlichte Studie hat zudem herausgefunden, dass früher bei der Arbeit erscheinende Mitarbeiter von ihren Arbeitgebern mehr wertgeschätzt werden als Nachzügler. Zu guter Letzt hat eine Umfrage für einen US-Matratzenhersteller herausgefunden, dass die Menschen besonders produktiv sind, die angaben, bereits um 4 Uhr morgens aufzustehen. Zudem bekamt die Gruppe derer, die zwischen 4 und 5 Uhr früh aufstehen, auch das höchste Gehalt. Es gibt also viele Indizien dafür, dass Frühaufsteher vergleichsweise erfolgreich sind. Eine Garantie ist das allerdings nicht. Es gibt einfach den individuellen Schlaf-Wach-Rhythmus, das sich in dem gut bekannten Bild der Eulen und Lerchen widerspiegelt. Wenn also Eulen versuchen, morgens um vier Uhr aufzustehen, kann das nur schiefgehen.