Ob Gartenfest, Grillparty oder ein Picknick im Freibad – im Sommer kann so manche kulinarische Leckerei eine bakterielle Infektion verursachen. Mikroorganismen wie Salmonellen oder andere Bakterien finden jetzt ein ideales Klima, um sich rasant zu vermehren. Vor allem Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere, Ältere oder Personen mit einem geschwächten Immunsystem können an einer schweren Lebensmittelvergiftung erkranken. Neben Beschwerden wie Kopfschmerzen, Erbrechen und Durchfall kann es auch zur Austrocknung bis hin zu einem Kreislaufkollaps kommen. Der richtige Umgang mit Lebensmitteln und eine hohe persönliche Hygiene sind daher in den warmen Sommermonaten besonders wichtig.
"Die beste Schutzmaßnahme ist der penible Umgang mit Lebensmitteln. Schon kleine Nachlässigkeiten können bei hohen Außentemperaturen eine Infektion auslösen", weiß Micaela Schmidt, Diplom-Ökotrophologin bei der Barmer GEK. Hinzu komme, dass man beispielsweise Salmonellen weder sehen, riechen noch schmecken könne. "Speisen können also noch einwandfrei aussehen, aber dennoch eine hohe Anzahl an krankmachenden Bakterien enthalten", so Schmidt. Wer Lebensmittel richtig lagert und zubereitet, hat schon viel zur Vorbeugung getan. Das gilt vor allem für Fleisch- und Wurstwaren, Hackfleischerzeugnisse und frisches oder tiefgefrorenes Geflügel. Ganz besondere Vorsicht ist bei Speisen geboten, die mit rohen Eiern hergestellt werden. Rohe oder unzureichend erhitzte Eierspeisen wie Tiramisu, Mousse au Chocolat oder Salate mit Mayonnaise enthalten besonders oft Salmonellen.
Kühlen, waschen und durchgaren
Beim Einkaufen sollte immer auf eine möglichst lückenlose Kühlkette geachtet werden. Tiefkühlprodukte gehören als letztes in den Einkaufswagen. "Hackfleisch muss noch am selben Tag verbraucht werden", rät Schmidt. "Schon beim Einkauf sollte auf die richtige Kühlung geachtet werden. Generell sollten leicht verderbliche Speisen wie beispielsweise Hackfleisch auf dem kürzesten Wege und am besten in einer Kühlbox nach Hause transportiert werden. Dort gehören diese Lebensmittel sofort wieder in die Kühlung." Die kühlste Stelle im Kühlschrank sei übrigens unten, direkt über dem Gemüsefach. Der Kühlschrank solle im Sommer außerdem immer eine Temperatur von unter sieben Grad haben.
Um eine sogenannte "Kreuzkontamination" zu verhindern, bei der Keime von rohem Fleisch auf bereits verzehrfertige, nicht kontaminierte Lebensmittel übertragen werden, sollten rohe und bereits zubereitete Lebensmittel voneinander getrennt aufbewahrt werden. Die Expertin rät, sich vor der Zubereitung von Salaten, Fleisch oder Nachtisch außerdem gründlich die Hände zu waschen. Arbeitsflächen, Küchen- und Grillutensilien sollten mit heißem Wasser und Spülmittel gereinigt und anschließend gut abgetrocknet werden. Außerdem ist es sinnvoll, Spül- und Geschirrtücher häufig zu wechseln und bei mindestens 60 Grad zu waschen.
Für den Umgang mit gefrorenem Geflügelfleisch gilt: Am besten ohne Verpackung in einer Schüssel im Kühlschrank auftauen, das Tauwasser in den Ausguss schütten und anschließend mit heißem Wasser nachspülen. Egal, ob Fleisch direkt frisch vom Grill oder später noch kalt genossen wird, es sollte immer vollständig durchgegart werden. Rohes Fleisch wie Mett oder Tartar sind an heißen Tagen tabu.
Tipp: Wer beim Salatdressing Mayonnaise dem klassischen Essig- und Öldressing vorzieht, sollte sie im Sommer mit einem hartgekochten Eigelb selbst herstellen. Dazu das gekochte Eigelb mit einem Teelöffel auslösen und mit einer Gabel zerdrücken. Weil das Eigelb nicht so viel Öl aufnimmt wie rohes, es zunächst mit etwas Flüssigkeit wie Essig, Zitronensaft oder auch Joghurt verrühren und mixen. Erst dann das Öl und die restlichen Zutaten unterrühren.