Dr. Utta Petzold, Medizinerin bei der Barmer GEK:
Als Hundstage wird die Schönwetterperiode im Hochsommer bezeichnet, die zwischen dem 23. Juli und dem 23. August liegt. Sie geht auf das alte Ägypten zurück und ist nach dem Sternbild des Großen Hundes (Canis Major) benannt: Sirius, der sogenannte Hundsstern, tauchte damals in dieser Zeit am Morgenhimmel auf. Ab dann dauerte es einen Monat, bis das gesamte Sternenbild am Himmel sichtbar war. Zufällig fällt in diesen Zeitraum in der Regel auch die sommerliche Hitze, so dass die heißen Temperaturen mit dem Auftauchen des Großen Hundes in Verbindung gebracht wurden. Ein Mythos der Griechen besagte beispielsweise, dass das Sonnenlicht mit dem Feuer des Sirius verschmolzen sei und dadurch die große Hitze ausgelöst würde. Und auch die Araber machten das Sternbild für die hohen Temperaturen verantwortlich. Mittlerweile hat sich das Erscheinungsdatum von Sirius auf den 25. August verschoben, die Bezeichnung der "Hundstage" ist aber erhalten geblieben.
Bei uns ranken sich einige Bauernregeln um die Hundstage, beispielsweise "Hundstage heiß, Winter lange weiß" oder "Hundstage hell und klar, zeigen ein gutes Jahr". Auch wenn der Hundsstern nicht die Ursache für die Sommerhitze ist, stehen die Hundstage immer noch für hohe Temperaturen, die den Körper belasten und uns auf Abkühlung hoffen lassen. Hier hilft es, den Alltag langsam anzugehen, viel zu trinken und sich vor allem im Schatten aufzuhalten.