Wem Tischtennis, Squash, Tennis und Badminton allein zu langweilig werden, der hat mit Racketlon eine Alternative. Sportwissenschaftlerin Katharina Steinbach erklärt die Vorteile der sportlichen Kombination und gibt Tipps für Interessierte.
Ob Badminton oder Squash, Tennis oder Tischtennis, jede dieser Sportarten ist auf ihre eigene Art faszinierend und hat in Deutschland viele Anhänger. Allein die Mitglieder der entsprechenden Sportverbände summieren sich auf beachtliche 2,5 Millionen Fans der flinken Bälle. Einigen wenigen reicht es jedoch offenbar nicht aus, sich in nur einer dieser Sportarten zu versuchen. Rund 500 Spielerinnen und Spieler haben deshalb, frei nach dem Motto „Aus vier mach eins“, Racketlon für sich entdeckt. „Racketlon kombiniert Badminton, Squash, Tennis und Tischtennis zu einem Wettkampf. Die Spielerinnen und Spieler benutzen dabei die Schläger in der Reihenfolge ihrer Größe vom kleinsten zum größten. Gespielt werden Sätze bis 21 Punkte. Wer die meisten Punkte insgesamt hat, gewinnt das Match“, erläutert Sportwissenschaftlerin Katharina Steinbach. Nach Einschätzung der Barmer-Expertin verleiht die geringe Verbreitung Racketlon aktuell noch eher etwas Exotisches.
Allrounderqualitäten gefragt
Die geringe Verbreitung mag auch daran liegen, dass Racketlon weniger etwas für Spezialistinnen und Spezialisten ist, sondern vielmehr Allrounderqualitäten erfordert. Ein Racketlon-Match sorgt durch die Kombination der vier Sportarten in jedem Fall für eine Rundum-Herausforderung. Vor allem Tennis und Squash sind dafür bekannt, mit ihrem Trainingseffekt vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu schützen. Wer sich für das sportliche Viererpack interessiert, dem rät Steinbach vor allem, sich vor dem ersten Ballwechsel ein realistisches Bild der eigenen Fitness zu verschaffen. Denn egal ob auf dem Court oder an der Platte, man muss immer mit extremen Belastungen für die Gelenke, den Kreislauf oder die Muskulatur rechnen. Ohne entsprechende Trainingsvorbereitung kommt es bei den sogenannten Rückschlagspielen besonders häufig zu Verletzungen an Sprung- oder Kniegelenk oder auch zu Verletzungen der Muskulatur.
Aufwärmen ist die wichtigste Vorbeugung
Der beste Schutz gegen solche Sportverletzungen ist laut Barmer-Expertin Steinbach vor allem ausreichendes Aufwärmen vor dem Spiel. „Wer sich aufwärmt und dehnt, bereitet seinen Körper auf die sportliche Anstrengung vor. Damit werden nicht nur die Muskeln und Bänder vorbereitet. Man kann sich auch mental gut darauf einstellen, alles zu geben.“ Für die Vorbereitungssequenz empfiehlt Steinbach, unterschiedliche Übungen zu nutzen. Bewährt haben sich allgemeine dynamische Warm-up-Übungen, zum Beispiel einfaches Laufen auf der Stelle, lockeres Traben, Hampelmänner, Seilspringen oder große Ausfallschritte. Die Übungen sollten so ausgeführt werden, dass man danach nicht erschöpft ist. Auf diese Weise ist man gut vorbereitet für das erste Racketlon-Match!