Dr. Utta Petzold, Dermatologin bei der Barmer:
Das Entfernen von eingetrocknetem Sekret, sogenannten Popeln, mit dem Finger oder Fingernagel aus der Nase, verursacht oft kleine Verletzungen an den Schleimhäuten, die durch Krusten in der Nase wieder verschlossen werden. Mitunter ist der Drang, die neu entstandenen Krusten auch wieder zu entfernen, so groß, dass Betroffene sich in einem Kreislauf wiederfinden. Wer sich genötigt fühlt, Popel mit den Fingern aus der Nase zu entfernen, sollte wissen, dass dabei an den Fingern klebende Schmutzpartikel, Viren und Bakterien leichter in die Schleimhäute eindringen können. Die Nasenschleimhaut kann sich in der Folge entzünden und es kann zusätzlich zu Nasenbluten kommen. Häufen sich Entzündungen in der Nase oder halten über längere Zeit an, sollten sie behandelt werden. Hierzu eignen sich spezielle Nasensalben, die es beispielsweise in der Apotheke gibt. Während der kalten Jahreszeit und der damit verbundenen trockenen Heizungsluft in geschlossenen Räumen ist es immer hilfreich, die Nasenschleimhäute zusätzlich zu pflegen. Das kann neben Nasensalben auch mithilfe einer Nasendusche geschehen. Das Bohren in der Nase kann auch die Gesundheit von anderen beeinträchtigen, denn man verteilt krankmachende Viren, die noch an den Fingern hängen, auf Kontaktflächen wie Türklinken oder Haltegriffen weiter. Daher rate ich: Wer die Nase unbedingt mit dem Finger reinigen möchte, sollte vorher das Nasensekret mit Nasendusche oder Salbe einweichen und den Finger mit einem Papiertaschentuch umwickeln. Außerdem am besten vorher und nachher die Hände waschen.