Dr. Utta Petzold, Medizinerin bei der Barmer:
Narkolepsie wird umgangssprachlich auch Schlafkrankheit oder Schlummersucht genannt und bezeichnet damit auch schon die markantesten Merkmale. Patienten, die unter dieser seltenen neurologischen Erkrankung leiden, zeigen eine stark ausgeprägte Tagesschläfrigkeit, die trotz ausreichendem Schlaf auftritt, und der die Betroffenen nicht widerstehen können. Konkret bedeutet das, dass sie plötzlich mitten am Tag von einer Schlafattacke überwältigt werden, ganz gleich, wo sie sich gerade befinden oder welcher Tätigkeit sie nachgehen. Solange die Krankheit nicht diagnostiziert wurde, und das kann oft Jahre dauern, resultieren daraus häufig große Probleme mit den Mitmenschen. Denn Außenstehende werten diese Einschlafneigung oft als Faulheit oder Desinteresse, auch psychiatrische Störungen werden vermutet. Für Betroffene ist es daher besonders schwer, einer geregelten Arbeit nachzugehen. Ursache für die Narkolepsie scheint jedoch eine genetisch veranlagte Autoimmunerkrankung zu sein, die nicht heilbar ist. Unter Umständen können Medikamente und eine speziell auf die persönlichen Bedürfnisse angepasste Schlafhygiene die Tagesmüdigkeit mildern. Die Unterstützung durch das soziale Umfeld ist zudem eine große Hilfe, um die Krankheit bewältigen zu können.