Klaus Möhlendick, Diplom-Sportwissenschaftler bei der Barmer:
Medical Flossing ist eine Kompressionstechnik aus den Bereichen der Physiotherapie und Rehabilitation. Es wird vor allem bei Muskel- und Gelenkbeschwerden wie Verstauchungen, Zerrungen, Knieschmerzen oder Sprunggelenksproblemen eingesetzt. Ziel ist es, die Beweglichkeit von Gelenken zu verbessern, Schmerzen zu lindern und den Heilungsprozess nach einer Verletzung zu beschleunigen. Mit Hilfe eines sogenannten Floss-Bands aus Naturkautschuk oder Latex werden die betroffenen Gliedmaßen und Gelenke großflächig und fest umwickelt. Dadurch wird Gewebe abgeschnürt und ein starker Druck aufgebaut. Gleichzeitig sollen sich die Patienten dann möglichst aktiv bewegen, beispielsweise Kniebeugen oder ähnliches durchführen. Die Annahme ist, dass das Gewebe kräftig durchgespült, die Durchblutung gefördert und Abfallstoffe besser abtransportiert werden, sobald das Band nach einigen Minuten wieder gelöst wird. Wissenschaftlich eindeutig belegt ist die Wirksamkeit bisher nicht, allerdings scheint die Methode einigen Patienten gut zu helfen.