In den Herbstmonaten startet in vielen Kitas wieder die Läusezeit. Die kleinen Parasiten sind zwar lästig, aber in der Regel ungefährlich. Dennoch sollte man sie frühzeitig bekämpfen, um Entzündungen an der Kopfhaut zu vermeiden und eine Übertragung zu verhindern.
Sie sind nur drei Millimeter groß, mit bloßem Auge kaum sichtbar und können massiven Juckreiz auf der Kopfhaut und Entzündungen verursachen. In den Herbstmonaten kommt die Kopflaus wieder verstärkt in Kitas vor. „Kopfläuse werden bei engem Körperkontakt übertragen. Sobald die Kita Lausbefall meldet, sollten Eltern ihre Kinder regelmäßig auf Kopfläuse hin untersuchen, allem voran an den Schläfen, hinter den Ohren und im Nacken. Dies gilt umso mehr, wenn sich das Kind am Kopf kratzt“, sagt Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer.
Parasit lässt sich am besten mit Läusekamm entdecken
Am besten kann man der Laus mit einem engzahnigen Läusekamm auf die Schliche kommen. Solche Kämme gibt es in Apotheken oder Drogeriemärkten zu kaufen. Damit das Haar leicht kämmbar ist, sollte es mit einer Pflegespülung gewaschen und angefeuchtet sein. Anschließend muss man mit dem Läusekamm Strähne für Strähne durchkämmen. „Da die Eier der Kopflaus meist dicht am Haaransatz haften, sollte man den Kamm direkt auf der Kopfhaut ansetzen und dann bis zum Ende der Strähne durchziehen. Anschließend sollte er auf einem Küchenpapier abgestreift werden, um zu schauen, ob Läuse oder deren Eier erfasst wurden“, sagt Günther.
Insektizide, Silikon-Öl oder pflanzliche Öle
Sollte das Kind Kopfläuse haben, rät Günther zu zweierlei. Zunächst sollten alle Mitglieder der Familie auf die Parasiten untersucht werden, am besten ebenfalls mittels nassem Auskämmen. Für jedes Familienmitglied sollte dabei ein eigener Kamm verwendet werden. Alle Infizierten müssen sich danach einer Therapie unterziehen, die aus Auskämmen und der Anwendung eines Insektizids, Silikon- oder Pflanzen-Öls besteht. Bei den Insektiziden kommen Shampoos mit den Wirkstoffen Allethrin, Permethrin und Pyrethrum zum Einsatz, die das Nervensystem der Parasiten schädigen und sie dadurch abtöten. Das Silikon-Öl Dimeticon hingegen erstickt die Läuse und wird bevorzugt angewendet. Die Lösung wird auf das trockene Haar aufgetragen und nach einer Einwirkzeit ausgewaschen. Da Silikon-Öl leicht entflammbar ist, sollten Kinder auf jeden Fall offenen Flammen fernbleiben und keinen Fön einsetzen. Eltern können auch pflanzliche Mittel mit Kokosnussöl, Anisöl oder Neemöl verwenden. Diese Mittel ersticken die Läuse oder wirken wie ein Nervengift. Allerdings sind sie unter Umständen nicht so zuverlässig wie das Silikon-Öl. „Da die Kopflausmittel unterschiedlich wirken, sollte man die Packungsbeilage genau studieren und sicherheitshalber den Arzt oder Apotheker fragen, welches Präparat zum Einsatz kommen sollte.
Therapie unbedingt wiederholen
Eines haben aber alle Läusemittel gemein. Sie wirken nicht beim ersten Mal zu 100 Prozent. Vor allem weil Larven nach der Erstbehandlung nachschlüpfen können, rät Günther dazu innerhalb eines engen Zeitfensters die Behandlung mit dem Kopflausmittel unbedingt zu wiederholen. Das Robert Koch-Institut etwa empfiehlt eine solche Wiederholung an Tag neun oder zehn, weil bis zum siebten beziehungsweise achten Tag noch Larven nachschlüpfen können. Diese werden dann mit der erneuten Behandlung abgetötet. Zusätzlich sollten Betroffene laut Günther das Haar regelmäßig mit dem Läusekamm nass auskämmen.
60-Grad-Wäsche der drei Tage in einen Sack packen
Da die Kopflaus ohne ihren Wirt maximal 55 Stunden überlebt, sind die Hygienemaßnahmen parallel zu einer Therapie von überschaubarem Aufwand. Schlafanzüge, Bettwäsche, die bei der Behandlung getragene Kleidung und die verwendeten Handtücher sollten mit 60 Grad gewaschen werden, da diese Temperatur keine Kopflaus überlebt. Wichtig ist auch die Reinigung der Kämme, Haarspangen und Bürsten von vielleicht eingeklemmten Tieren. Was sich schlecht waschen lässt, wie zum Beispiel Kuscheltiere, sollte für drei Tage in einen Sack gepackt und zugeknotet werden.