Verletzungen im Kniebereich gehören zu den häufigsten und zu den folgenreichsten im Profisport. Nicht selten wird dann ein sogenannter Kreuzbandriss diagnostiziert. Doch was steckt hinter der Verletzung, die von Sportlerinnen und Sportlern so gefürchtet ist?
Ein Kreuzbandriss ist mit einer der schwersten Verletzungen für eine Profisportlerin und einen Profisportler. Gefürchtet sind nicht nur die oft starken Schmerzen, sondern vor allem die damit einhergehende Sportunfähigkeit. Nicht selten müssen Betroffene anschließend über mehrere Monate auf Sport verzichten. Schnell wird klar, dass die Bänder eine besondere Funktion im menschlichen Körper übernehmen.
Kreuzbänder als Stabilisatoren im Knie
„Im Knie befinden sich zwei Kreuzbänder, ein vorderes und ein hinteres. Der Name resultiert daraus, dass sich die beiden Bänder im Zentrum des Kniegelenks überkreuzen. Sie stabilisieren das Kniegelenk bei allen Bewegungsabläufen der Beine und federn gleichzeitig Stöße durch Abbremsen sowie Rotationskräfte im Knie ab. Unterstützt werden sie vom Innen- und Außenband“, sagt Katharina Steinbach, Sportwissenschaftlerin bei der BARMER. Reißt eines oder sogar beide Kreuzbänder, sprechen Ärztinnen und Ärzte von einer Ruptur, besser bekannt als Kreuzbandriss.
Meist sind abrupte Richtungswechsel bei Sportarten die Hauptursache für einen Kreuzbandriss. Bewegungsabläufe bei Sportarten wie Fußball, Basketball oder Tennis, oder aber hohe Krafteinwirkungen beim fixierten Fuß, wie beim Skifahren, führen häufig zu dieser Art der Knieverletzung. Besonders das vordere Kreuzband hält dann den Belastungen nicht stand, wenn die einwirkenden Kräfte zu groß sind. Auch das hintere Kreuzband kann reißen. Dies kommt jedoch deutlich seltener vor.
Erste Hilfe und dringender ärztlicher Rat
Wird ein Kreuzbandriss diagnostiziert, ist zügiges Handeln gefragt. „Um den Knieschaden so gering wie möglich zu halten, sollten Betroffene direkt nach dem Unfall die so genannte PECH-Regel anwenden. Natürlich ist es besonders wichtig, mit dem lädierten Knie schnellstmöglich zu einer Ärztin oder zu einem Arzt zu gehen“, so Steinbach. Wie bei den meisten Verletzungen entscheidet sich dann, ob der Kreuzbandriss konservativ oder operativ behandelt wird.
Erste-Hilfe-Maßnahme bei Knieverletzungen
Um den Knieschaden so gering wie möglich zu halten, sollten Betroffene direkt nach dem Unfall die so genannte PECH-Regel anwenden.
P – Pause: Das Knie sollte dringend ruhig gestellt werden.
E – Eis: Das Kniegelenk kühlen, um ein mögliches Hämatom zu verhindern und Schmerzen zu lindern.
C – Compression: Ein rechtzeitig angelegter Druckverband verhindert, dass sich Schwellungen und Blutergüsse ausbreiten.
H – Hochlagerung: Das verletzte Knie sollte unbedingt hochgelagert werden, um den Rückfluss des Blutes zu verbessern.