Ganze Haarbüschel bleiben in der Bürste hängen und der einst so kräftige Zopf wird immer dünner. Hält diese Situation über längere Zeit an, lautet die Diagnose Haarausfall. Dieser kratzt nicht nur am Selbstwertgefühl. Unter Umständen ist eine individuelle Therapie angezeigt.
Ein einzelnes Kopfhaar auf dem Kopfkissen oder im Waschbecken ist noch kein Grund zur Sorge. Denn ein erwachsener Mensch verliert am Tag normalerweise etwa 70 bis 100 Haare. Diese wachsen in der Regel wieder nach. Gehen jedoch über einen längeren Zeitraum täglich deutlich mehr Haare verloren, sprechen Dermatologinnen und Dermatologen von Haarausfall (Effluvium). Dieser kann langfristig zur Haarlosigkeit, der sogenannten Alopezie führen. Und nicht nur Männer leiden unter lichtem Haupthaar und Geheimratsecken. Auch Frauen sind von unterschiedlichen Formen von Haarausfall betroffen, die wiederum verschiedene Ursachen haben können. „Fast jede fünfte Frau ist von erblich bedingtem Haarausfall betroffen, der sich vor allem im Scheitelbereich erkennbar macht. Dies ist die häufigste Form von Haarausfall. Sie gilt trotz des oftmals hohen Leidensdrucks nicht als Erkrankung. Entgegen früherer Annahmen ist zudem keine übermäßige Produktion von Testosteron der Grund für den gesteigerten Haarverlust, sondern eine Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber diesem Hormon“, erklärt Dr. Utta Petzold, Dermatologin bei der Barmer. Weitere Formen sind der kreisrunde, der mechanisch bedingte Haarausfall und diffuser Haarausfall anderer Ursachen.
Welche Symptome und Ursachen haben die unterschiedlichen Formen von Haarausfall?
Die Behandlung der Ursache anpassen
Um die Beschwerden gezielt zu behandeln, muss der Ursache des Haarausfalls auf den Grund gegangen werden. Deshalb sollten Betroffene medizinischen Rat bei einer Dermatologin oder einem Dermatologen suchen. „Bei diffusem Haarausfall, der durch die Einnahme eines Medikamentes verursacht wird, kann das Absetzen des Präparates unter ärztlicher Aufsicht Hilfe bringen. Kreisrunder Haarausfall muss, sofern er nicht spontan abheilt, mit speziellen Wirkstoffen behandelt werden“, so Petzold. Ebenso kann eine Blutuntersuchung Aufschluss darüber geben, ob ein Mangel an Eisen, Zink oder Selen besteht oder eine Schilddrüsenerkrankung hinter dem Haarausfall steckt.