Wer denkt im Sommer schon an Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen? Solche Erkältungssymptome passen nicht zu dem leichten Lebensgefühl, das mit lauen Sommerabenden und viel Zeit im Freien verbunden ist. Doch auch bei warmen Außentemperaturen kann man sich mit den Erregern der sogenannten Sommergrippe anstecken. Ein paar Tipps können helfen, gesund zu bleiben und den Sommer in vollen Zügen zu genießen.
Die Symptome der Sommergrippe ähneln den Beschwerden, die viele aus den kalten Herbst- und Wintermonaten kennen. Spätestens wenn Fieber, Schüttelfrost, Erbrechen oder Durchfall hinzukommen, legt man sich lieber auf die Couch, als sich in den Garten zu setzen oder mit Freunden ins Schwimmbad zu gehen. „Auch wenn der Name es vermuten lässt, handelt es sich bei der Sommergrippe nicht um die klassische Grippe, die durch Influenzaviren ausgelöst wird, sondern um einen grippalen Infekt, hervorgerufen durch Enteroviren. Für diese Viren sind vor allem Schmier- aber auch Tröpfcheninfektionen charakteristisch“, erklärt Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer. Um diese Ansteckungsgefahr zu verringern rät sie, sich mehrmals täglich gründlich die Hände zu waschen. Alternativ hilft ein handelsübliches Hand-Desinfektionsmittel, was nebenbei Ekzemen durch zu häufiges Waschen vorbeugt. Außerdem ist es sinnvoll, die Schleimhäute in Nase und Mund durch ausreichend Trinken feucht zu halten, damit sich unliebsame Viren schlechter festsetzen können. Besonders wichtig ist das für Personen, die sich viel in klimatisierten Räumen aufhalten, denn dort ist die Luft oft besonders trocken.
Auskühlen vermeiden
Sehr belastend für den Körper können auch die teilweisen großen Temperaturunterschiede sein, die der Sommer häufig mit sich bringt. „Der Körper kann trotz hoher Außentemperaturen auskühlen, beispielsweise, wenn man sich nach dem Schwimmen mit den nassen Badesachen zum Trocknen auf das Handtuch legt. Besser ist es, sich nach dem Baden schnell umzuziehen“, so Günther. Auch lange Abende auf der Terrasse bergen die Gefahr einer Auskühlung, daher sollte man immer eine Jacke und ein paar Socken griffbereit haben. Um den Körper weniger anfällig für eine Sommergrippe zu machen, hilft zudem eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, regelmäßige moderate Bewegung, das Vermeiden von Zugluft und ein möglichst seltener Einsatz der Klimaanlage.
Wer dennoch erkrankt, sollte seinem Körper Ruhe gönnen und sich auskurieren. Bei hohem Fieber oder einem vorangegangenen Zeckenbiss sollte man den Arzt aufsuchen. Dieser kann eine Frühsommer-Meningo-Enzephalitis oder Borreliose ausschließen, die ebenfalls mit den Symptomen einer Erkältung verwechselt werden können. Ansonsten gilt: Betroffene sollten viel trinken und sich warmhalten, auch wenn draußen Hochsommer herrscht. „Bei Schnupfen oder verstopfter Nase können Nasenduschen und abschwellende Schnupfensprays helfen, bei Husten, je nach Beschwerden, Hustenstiller oder Hustenlöser aus der Apotheke“, so Günther.