Dr. Utta Patzold, Dermatologin bei der Barmer:
Nein, tun sie nicht! Schon länger ist man sicher, dass Wunden in feuchtem Milieu besser heilen. Zwar haben wir von klein auf gelernt, dass Schürfwunden offen gelassen werden sollen, damit sie schneller trocknen, eine Kruste bilden und somit heilen. Aber das hat vor allem etwas mit der Vermeidung von Wundinfektionen zu tun. Damit Wunden sich schließen, müssen sich die Zellen an der betroffenen Stelle regenerieren und neu bilden. Der Körper bildet zur Heilung ein Wundsekret, welches die Verletzung feucht hält und versorgt. Trocknet die Wunde aus, kann das Wundsekret nicht mehr fließen. Andererseits mögen auch Infektionskeime das feuchte Wundmilieu. Eine feuchte Wundbehandlung muss also von einer wirkungsvollen Wundhygiene begleitet werden, damit die abheilende Wunde sich nicht infiziert. Dann macht der Körper den Rest alleine.