Walking Football wird immer populärer. Der Sport-Trend stammt aus England und ist hierzulande auch als Geh-Fußball bekannt. Hinter der Sportart steckt die Idee, eine altersgerechte und gesundheitsfördernde Alternative des Fußballs auszuüben, die Verletzungen für Seniorinnen und Senioren vermeidet.
Auch im hohen Alter noch Fußball spielen? Das funktioniert! Denn Walking Football, Fußball im Gehen, macht das möglich. Doch wie unterscheidet sich diese Variante tatsächlich zum klassischen Fußball? In einigen Dingen, so viel sei verraten, wobei der Spaß und vor allem die körperliche Betätigung im Vordergrund steht. „Walking Football bietet eine tolle Möglichkeit für Seniorinnen und Senioren, Sport zu treiben. Gerade im fortgeschrittenen Alter ist Bewegung wichtig, um die körperliche Fitness zu erhalten. Zudem trifft man Leute, gewinnt also auch in sozialer Hinsicht etwas und hat einfach Spaß“, sagt Katharina Steinbach, Sportwissenschaftlerin bei der Barmer.
Das Regelwerk ist leicht zu verstehen. Es ähnelt stark dem des klassischen Fußballs. Der entscheidende Unterschied geht bereits aus dem Namen hervor, denn die Akteurinnen und Akteure sollen weder mit noch ohne Ball rennen. Abgesehen davon darf das runde Leder genau wie beim Fußball lediglich unterhalb der Hüfte gespielt werden, zudem ist direkter Körperkontakt verboten. Mannschaftsgröße, Spielfeld und -zeit sind je nach Bedarf anpassbar. Gespielt wird auf kleinere Tore, in der Halle ebenso wie auf Rasen oder Kunstrasen.
Walking Football fördert Körper und Geist
Walking Football wurde im Jahr 2011 in erster Linie für ältere Menschen entwickelt. Im britischen Chesterfield versuchte man so Männer und Frauen aus der sozialen Isolation zu holen und sie für mehr körperliche Bewegung zu begeistern. Was in England bestens gelang, hat sich auch in Deutschland zum großen Erfolg entwickelt. Neben den vielen positiven körperlichen Effekten fördert die Spielsportart auch wichtige motorische Fähigkeiten. „Da beim Walking Football das Rennen verboten ist, müssen Aktive Vielfältigkeit beweisen. Unter anderem sind genaues Passspiel, taktisches Denken und permanente Aufmerksamkeit gefragt. Zusätzlich wird die im Alter immer stärker nachlassende Koordination gefördert und sogar verbessert“, so Steinbach.
Die Sportwissenschaftlerin empfiehlt Interessierten vor dem Einstieg eine sportmedizinische Untersuchung vornehmen zu lassen, um möglichen Risiken oder Verletzungen vorzubeugen. Gibt die Ärztin oder der Arzt grünes Licht, steht dem neuen Training nichts mehr im Wege. Bereits heute bieten viele Vereine bundesweit die Möglichkeit, sich zum Walking Football zu treffen. Informationen finden sich im Internet und auch regionale Fußballverbände helfen mit näheren Informationen weiter.