Wer fitter werden und in Form kommen möchte, muss sich dafür weder in einem Fitness-Studio anmelden noch in einen Home-Trainer investieren. Stattdessen reicht es schon, regelmäßig spazieren zu gehen.
Ein Spaziergang als Cardio-Training? Darüber wird der eine oder andere sicher nur müde lächeln. Doch für alle, bei denen Bewegung im Alltag ständig zu kurz kommt, ist spazieren gehen ideal, um buchstäblich wieder in die Gänge zu kommen – und zwar zu jeder Jahreszeit. Denn egal ob sommerliche Temperaturen, laues Frühlingslüftchen, kühler Herbstwind oder der eisige Hauch des Winters, wer sich draußen bewegt, tut sich etwas Gutes. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht. „Spaziergänge sind ein Work-out für den ganzen Körper. Sie stärken Muskulatur, Ausdauer und Atmung. Auch der Seele tut es enorm gut, sich draußen zu bewegen und die Hektik des Alltags loszulassen“, bestätigt Klaus Möhlendick, Sportwissenschaftler bei der Barmer. Frische Luft, das Sonnenlicht, die natürliche Bewegung in entspannter Atmosphäre sind für jeden Menschen eine Wohltat. „Spaziergänge haben den Vorteil, dass sie einfach in den Alltag eingebaut und auch von Menschen mit krankheitsbedingten Einschränkungen meist problemlos gemeistert werden können“, so Möhlendick.
Einfach losgehen
Wer spazieren will, kann in der Regel direkt damit beginnen. Denn eine besondere Ausrüstung ist dafür nicht notwendig. Bequeme Schuhe, wettergerechte Kleidung, für sportlich Ambitionierte ein Schrittzähler, im Sommer ausreichend Schutz vor der UV-Strahlung – und schon kann es losgehen. Empfehlenswert ist ein Spaziergang täglich, etwa eine halbe Stunde lang. Wer mag und schon etwas fitter ist, kann die Spaziergänge auch mit Laufeinheiten kombinieren oder mal ein schnelleres Tempo anschlagen. Wen es beim Spazierengehen in Wälder und auf Wiesen zieht, sollte besser lange Hosen und feste Schuhe tragen, um sich vor Verletzungen, Zeckenbissen und Insektenstichen zu schützen.
Unterschiedliche Anforderungen
Wer mit kleinen Kindern unterwegs ist, weiß, dass Spaziergänge auch schon einmal sehr langsam werden können, angepasst an das typische Tempo der neugierigen Weltentdecker. Dafür lässt sich die Zeit aber prima für Spiele oder kleine Quizze nutzen. Machen sich ältere Menschen auf einen Spazierweg, rät Barmer-Experte Möhlendick, bei der Auswahl des Wegs mögliche körperliche Einschränkungen zu berücksichtigen. „Starke Steigungen, steinige Wege sowie viel Wurzelwerk sind eher nichts für sehr alte und vielleicht schon gebrechliche Spaziergänger. Ihnen liegt ein Spaziergang in einem Park mit ebenen Wegen und Sitzgelegenheiten sicher mehr.“