Mehr Energie, Harmonisierung von Körper und Geist, mehr innere Ruhe – Qigong gilt als ein wichtiger Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Der Name setzt sich aus den Begriffen "Qi" (Lebensenergie) und "Gong" (Üben) zusammen. Die Meditations-, Bewegungs- und Konzentrationsform ist besonders schonend, aber dennoch effektiv. Trotzdem sind ein paar Dinge zu beachten.
Die Wurzeln des Qigong (alternative Schreibweisen: Qi Gong oder Chi gong) liegen zwar mindestens tausend Jahre zurück, trotzdem ist diese Bewegungsform angesagter denn je. Wobei Bewegungsform zu kurz gefasst ist, Qigong ist viel mehr als das. Es gilt als eine besonders sanfte Trainingsmethode, durch die sich Gesundheit und Wohlbefinden fördern, Immunsystem und Kreislauf stärken und die Beweglichkeit verbessern lassen. Und das sind nur einige der positiven Aspekte, die dem Qigong zugeschrieben werden. Das Besondere an diesem Training: Qigong kombiniert Atem- und Konzentrations- und Bewegungsübungen und ist zudem sehr effektiv. „Die Übungen des Qigong können präventiv wirken, aber auch gegen akute Beschwerden helfen“, sagt Klaus Möhlendick, Sportwissenschaftler bei der Barmer. Somit können selbst gesundheitlich angeschlagene Menschen – fast jeden Alters – die Übungen praktizieren. Doch es gibt dabei auch einiges zu beachten.
Kontinuierlich trainieren
Die Wirkung, die Qigong nachgesagt wird, kann sich nur entfalten, wenn die Übungen regelmäßig praktiziert werden. Empfohlen wird, sich möglichst täglich oder zumindest mehrmals wöchentlich dafür Zeit zu nehmen. Je nachdem, wie viel Zeit man erübrigen kann, sollte es schon mindestens eine halbe, besser aber eine dreiviertel Stunde sein. „Bei den Qigong-Übungsformen ist es wichtig, keinen Zeitdruck zu haben. Es ist wichtig, dass man sich voll und ganz auf die Übungen konzentriert“, rät Möhlendick. Sie vereinen Atmung und nach innen gerichtete Konzentration mit fließenden, präzisen Bewegungen. Nach traditionellem Verständnis haben diese Übungen das Ziel, dass die Lebensenergie – das sogenannte Qi – frei fließen kann und äußere Bewegung und innere Ruhe miteinander verschmelzen. Um das zu erreichen, eignen sich unterschiedliche Übungsformen, etwa zur Körperhaltung, zur meditativen Konzentration und Atemübungen. Grundsätzlich gibt es Übungen, die im Liegen, Sitzen, Stehen oder Gehen ausgeführt werden. Die Grundpositionen sind leicht zu erlernen und können fast überall praktiziert werden. „Bei Qigong ist es wichtig, die Bewegungsabläufe genau zu erlernen und auf die Atmung abzustimmen“, so Möhlendick. Gerade weil es auf Präzision ankommt, empfiehlt es sich für Anfänger, zunächst mit einem Lehrer zu arbeiten. Dazu gibt es zahlreiche zertifizierte Präventionskurse mit qualifizierten Trainern. Diese Kurse werden auch von den Krankenkassen bezuschusst und dürfen inzwischen auch als Online-Kurse angeboten werden. Nebenwirkungen und Gegenanzeigen sind bei Qigong nicht bekannt. Die Übungen ersetzen zwar keine medizinische Behandlung, können aber eine Therapie unterstützen.
Weitere Hintergrundinfos und Übungsbeispiele finden sich unter anderem im Taiji-Forum.