Viele Menschen löffeln bei einer Erkältung Hühnersuppe. Weil sie angeblich hilft, wenn der Hals kratzt und die Nase läuft. Ob dem so ist, erklärt Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der BARMER.
Seit langer Zeit kommt Hühnersuppe bei einer Erkältung zum Einsatz. Und das aus gutem Grund. Dass Hühnersuppe helfen kann, ist kein Aberglaube, sondern wissenschaftlich sogar belegt. Forscher der Universität Nebraska haben nachgewiesen, dass die Suppe
im Organismus bestimmte weiße Blutkörperchen blockiert. Dabei handelt es sich um sogenannte Neutrophile, die für Entzündungsprozesse mitverantwortlich sind. Neutrophile werden zum Beispiel bei grippalen Infekten in großen Mengen freigesetzt und sorgen unter anderem dafür, dass die Schleimhäute der oberen Atemwege anschwellen. Außerdem enthält Hühnerfleisch den Einweißstoff Cystein, der entzündungshemmend wirkt und einen abschwellenden Effekt auf die Schleimhäute hat. Zu guter Letzt hilft Hühnersuppe auch schon durch ihre Wärme, wenn sie heiß verzehrt wird. Sie verbessert die Durchblutung, wodurch die Immunzellen besser überall hingelangen. Mit Hühnersuppe können Schnupfennasen also nichts falsch machen. Sei sie eher klassisch mit Hühnchen Zwiebeln, Kartoffeln, Karotten, Sellerie und Petersilie zubereitet oder auch etwas aufgepeppt mit einem Stück Ingwerwurzel, etwas Chili und einer Handvoll schwarzer Bohnen. Das steigert dann die entzündungshemmende Wirkung noch einmal.